Am Neujahrstag kam gegen Mittag die Sonne heraus und wir fuhren zum Waldfriedhof nach Münster. Dort angekommen hatte sich die Sonne noch nicht durch die Wolkendecke gekämpft oder schon wieder verkrümelt, aber dennoch war es total entspannend durch den "Landschaftsgarten für die Lebenden und die Toten" - so steht es auf der Seite der Stadt Münster geschrieben - zu laufen.
Der Waldfriedhof Lauheide ist der größte städtische Friedhof Münsters. Als er im Oktober 1942 offiziell eröffnet wurde, war er der erste städtische Friedhof für Münster. Der Waldfriedhof liegt vor den Toren der Stadt, eingebettet in einem Naherholungsgebiet direkt an der Ems zwischen Handorf, Westbevern und Telgte.
An dieser Stelle wurden bereits vor 4.000 Jahren Menschen bestattet. Heute sind rund 41.000 Gräber harmonisch in das Waldgebiet integriert. Hier werden Verstorbene aller Konfessionen aus Münster und Telgte beerdigt sowie mit der Stadt Münster verbundene Menschen.
Englische, polnische, russische und deutsche Ehrenfelder erinnern zudem an die im Krieg Gefallenen und bieten Raum für Besinnung und Stille.
Lauheide
ist wohl Jedem im Umkreis bekannt, jedoch als geborene Münsteranerin
war ich ebenda zum ersten Mal. Kommt einfach mit und genießt die Stille,
obwohl viele Spaziergänger unterwegs waren, aber auf dem 82 Hektar großen Areal waren die Abstände bestens einzuhalten.
Auf dem Waldfriedhof gibt es eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren zu entdecken...mehr als 60 Pflanzenarten wie z.B. der seltene Klappertopf, das kleine Habichtskraut, Orchideen, Knabenkraut oder gefährdete Sumpfgräser. Außerdem weit über 100 Vogelarten, von denen 47 auf dem Friedhof brüten.
Kunst auf dem Waldfriedhof
Zyklus "Jede Saat trägt Frucht" oder Lebenshoffnung" von Rika Unger - 8 Bronzeplastiken sinnbezogen auf den Werdeprozeß im Mensch als Keimen, Aufblühen, Fruchtbringen - getragen von der Kraft der Verwandlung durch den "Verwandler".
Im Rahmen des Projekts "Fledermausfreundliches Haus" des NABU NRW wurde der
Waldfriedhof ausgezeichnet, denn dort befinden sich zwei Fledermauskastenreviere (zu je 30 Fledermauskästen) und zahlreiche weitere auf dem gesamten Gelände angebrachte Einzelkästen. Der Große Abendsegler, Fransenfledermaus und das Braune Langohr nutzen die Nisthilfen.
Waldfriedhof ausgezeichnet, denn dort befinden sich zwei Fledermauskastenreviere (zu je 30 Fledermauskästen) und zahlreiche weitere auf dem gesamten Gelände angebrachte Einzelkästen. Der Große Abendsegler, Fransenfledermaus und das Braune Langohr nutzen die Nisthilfen.
... und Kriegs/Ehrengräber
Am nordöstlichen Ende gelangt man durch ein Törchen in das direkt angrenzende NSG Emsaue, wo Heckrinder und Konikpferde ihr Zuhause haben. Gesehen haben wir sie nicht, stattdessen zeigte sich der Graureiher und hielt für das Fotoshooting erfreulicherweise sehr lange still oder schritt nur im Zeitlupentempo voran.
Auf dem Rückweg über die Friedhofswege stand die Sonne schon recht tief und, obwohl dick eingepackt freuten wir uns auf das warme Zuhause, einen leckeren Kaffee und die letzten selbstgemachten - nicht von mir ;-) - Zimtsterne und Stollenecken.
Der Geschmack auf der Zunge muss nun bis zur nächsten Weihnachtszeit reichen. ;-)
Ein wenig puderzuckerweiß im Wald und auf den Feldern hätte ich mir schon gewünscht, doch ist hier kein Schnee und Frost in Sicht.
Diesen Post schicke ich zu Astrids Linkparty "Mein Freund, der Baum".
und wünsche euch eine gute Woche.
Bis dahin, Marita
Nachtrag:
Nachtrag:
Dieses Kleinod wurde 2014 mit dem Bestattungen-Award als der schönste Friedhof Deutschlands ausgezeichnet. Der NABU hat auch einen großen Teil an der Auszeichnung beigetragen. Alles weitere ist unter den Verlinkungen zu lesen.