Mittwoch, 27. Februar 2019

Zartes Farbenspiel im Beet

Was für ein feines Wetterchen... die Sonne toppt die letzten Tage alles und lässt vermuten, wir hätten schon Ende März oder April. ;-) Einzig am frühen Morgen tummeln sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt und auf die dicke Winterjacke kann man noch lange nicht verzichten. 

Aber weiter geht's mit dem sonnigen Februarwetter.... heute sind bis zu 20°C vorher gesagt. Ich bin gespannt, ob wir die erreichen.
Dabei ist der zweite Monat im Jahr noch nicht passé und ich befürchte, der Winter gibt sich noch nicht endgültig geschlagen. 
Immer mehr Frühlingsboten lassen sich davon nicht abschrecken und schauen ganz keck aus der Erde und auch wenn es jedes Jahr ähnliche Gartenimpressionen hier im Blog gibt, freue ich mich stets über den Jahresverlauf der Natur mit all seinen erfreulichen Farben.
Nach einem Rückzug im Winter entsteht im Frühjahr und Sommer wieder neues Leben, um dann im Herbst mit einem Paukenschlag noch einmal alles an Farbe zu geben und wieder zu vergehen. Dieser stetige und auch verlässliche Wandel hat etwas Beruhigendes bei all den Wirren unserer heutigen schnelllebigen Zeit.

Und deshalb gibt es jetzt für euch die Februarfreuden aus meinem Garten.



Der "George" - Iris rect.- ist schon da.... so dunkel mag ich den lieber als die hellere "Harmony", die bei mir in den Beeten immer später dran ist.

Bienenbesuch

Meine dunkelste Helli ... ich vermute es ist "Merlin"

"White Spotted Lady" 
schade finde ich an den Helleborus, dass sie ihre Blüten immer so "kopfüber hängen lassen"

"Pascale" so von mir benannt - die Helli, die fast immer als Erste zuverlässig blüht.

 Und Helleborus "Cinderella" zeigt ihr erstes Blütenköpfchen.

 Und soeben digifiert ;-)
links "Cinderella" und rechts ein Sämling???

Mininarzissen tête-a-tête leuchten seit gestern und eine meiner wenigen gestreiften Krokusse

 Hamamelis "Arnold Promise" zeigt die filigranen Blüten.

 Das Nest - auch wenn es sich dabei vermutlich um einen "Altbau" handelt, der gar nicht soooo sanierungsbedürftig ausschaut ;-) - ist schon bereit für die nächste Kinderstube.

 Mit dem Blick auf himmelblauen Himmel, knorrige Birnbäume und etwas Fernweh wünsche ich euch eine wunderschöne Restwoche und einen guten Start in den März.

Die großen Ratschläge existieren alle schon,
sie müssen nur noch angewendet werden.
 - Blaise Pascal (1623-1662) -

 Mein Apfeldornzweig vom 11.02.2019 mit grünem Blattaustrieb. Leider sind die zarten Blättchen nun vertrocknet. :-(

Habt ihr das feine Eis-schleck-Wetter der letzten Tage dafür genutzt?
Ich werd mal dringendst der hiesigen Eisdiele einen Besuch abstatten und einen Blick auf die neuesten, wirklich genialen Eiskreationen werfen...und natürlich auch probieren.
;-) 
Ein wenig sputen sollte ich mich schon, da sich die Sonne in den nächsten Tagen ne Auszeit nimmt und es wieder kälter wird.

Habt es fein - bis denne, Marita

Ps.: Eine Kugel Eis habe ich mir gerade gegönnt. ;-))

Montag, 18. Februar 2019

Frühlingsluft im Februar

Und wie passend an einem Sonntag... da ging es gestern nix wie raus mit dem Radel auf Tour.
Vor 14 Tagen war mein Rad zum Jahrescheck und somit schon startklar für die Saison. Entlang des Werseradwegs sollte es zum Auftakt der Radelsaison gehen - habt ihr Lust mich zu begleiten?
Übrigens, das Münsterland ist bekannt für seine Pättkestouren, viele Radwege, die Schlösserroute und Ems- und Werseradweg sind immer gut befahren.

Wer mal schauen will hier ist einiges beschrieben. 
Aber nun geht's los.
Viel Spaß und genießt den Sonnenschein und die laue Frühlingsluft.





Kleine Steigungen mussten bewältigt werden, doch ansonsten ist das Münsterland einfach plattes Land...eine Parklandschaft

Ziel erreicht, doch ...

leider war der Biergarten noch nicht geöffnet.
Unter den Platanen zu sitzen ist sicher nicht nur im Sommer wunderschön.

Staustufen an der Werse wurden teilweise schon zurückgebaut.



Silberreiher, der ein Graureiher ist, sagt der Hausherr ;-)

Wedel im Gegenlicht

Osterlämmchen schon sooo früh

Reflektionen im Wasser


Mein go**le sagte gestrige Höchsttemperaturen von 17°C an. Der Tag war wirklich perfekt, denn zum Schluss habe ich, nach knappen 45km grad zuhause angekommen, den ersten Kranichzug gesichtet. Ich traute meinen Ohren kaum und war etwas spät dran, um einige Bilder zu machen.
Aber sie kommen und beim nächsten Mal bin ich dann vorbereitet. ;-)


Und... habt ihr den gestrigen "Frühlingstag" auch genossen?

Ich wünsche euch eine gute Woche, die Sonne bleibt uns noch ein wenig erhalten.
 Bis dahin, Marita

Mittwoch, 13. Februar 2019

Die Droste, das Münsterland und der Bodensee

Die berühmteste Poetin Westfalens ist Annette von Droste-Hülshoff.
Sie gilt als eine der bedeutendsten Dichterinnen Deutschlands.
Source
Gemälde von Johann Joseph Sprick 1878

Am 12. Januar 1797 wurde sie auf der Burg Hülshoff, einem Wasserschloss nahe Münster, geboren und stammt aus einem alten westfälischen Adelsgeschlecht.

Wohlbehütet erzogen wächst sie mit ihrer älteren Schwester und zwei Brüdern in der westfälischen Adelswelt auf. Durch Hausunterricht wurden u.a. auch ihre musischen und dichterischen Neigungen gefördert. Sie begann früh zu schreiben. Nur selten hatte sie Gelegenheit, die engen Grenzen des Elternhauses zu verlassen.

Du Vaterhaus mit deinen Thürmen,
Vom stillen Weiher eingewiegt,
Wo ich in meines Lebens Stürmen
So oft erlegen und gesiegt, –
Ihr breiten laubgewölbten Hallen,
Die jung und fröhlich mich geseh'n,
Wo ewig meine Seufzer wallen
Und meines Fußes Spuren stehen.



Einige Male besuchte sie das Paderborner Land, wo die Familie ihrer Mutter ihren Wohnsitz hatte. Dort in Bökendorf auf dem Bökerhof begann ihre Beziehung zu dem Jurastudenten Heinrich Straube, die allerdings durch eine Intrige scheiterte. Die Droste blieb Zeit ihres Lebens unverheiratet.
Mehr hier 

Burg Hülshoff ist eine typische münsterländische Wasserburg, deren Name sich von der Bezeichnung der Hülse für die Stechpalme ableitet. Sie liegt zwischen Havixbeck und dem münsterischen Vorort Roxel und gehört seit 1975 zur Gemeinde Havixbeck. Im Mai findet auf dem Parkgelände alljährlich das Festival "Gartenträume" und im November eben die "Winterträume" statt.
Dieses Bild enstand u.a. auch auf einem Event "Winterträume". Als Eldorado für alle Gartenfreaks erfreut es sich besonders an den Pfingsttagen zu den "Gartenträumen" großer Beliebtheit.
Leider habe ich keine weiteren Bilder, die ich euch zeigen könnte.

In der Burg ist ein Museum über die Dichterin und ein Restaurant im Burgkeller untergebracht und seit 2012 die neugegründete Annette von Droste Hülshoff-Stiftung, die die Geschichte des Anwesens und seiner prominenten Bewohnerin erzählt.
Nach dem Tode von Annettes Vater zieht sie mit der Mutter und Schwester nach Haus Rüschhaus, welches der Vater im Jahre 1825 erwarb. Auf diesem eleganten Landsitz, der in der Zeit von 1745 bis 1748 nach Entwürfen von Johann Conrad Schlaun gebaut und zunächst von ihm selbst als Sommersitz bewohnt wurde, entstand
die Judenbuche Sie bewohnte bis 1846 im Zwischengeschoss des Rüschhauses drei kleine Zimmer. Ihr „Schneckenhäuschen“ genanntes Wohn- und Arbeitszimmer, in das sie sich zum Schreiben zurückzog, ist dort erhalten geblieben.

An die Judenbuche kann ich mich noch gut erinnern, sie im Deutschunterricht gelesen zu haben und auch die Ballade 

Der Knabe im Moor
O schaurig ist’s über’s Moor zu gehn, 
 Wenn es wimmelt vom Heiderauche,  
Sich wie Phantome die Dünste drehn 
 Und die Ranke häkelt am Strauche,  
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,  
Wenn aus der Spalte es zischt und singt, 
 O schaurig ist’s über’s Moor zu gehn,
Wenn das Röhricht knistert im Hauche! 
 Fest hält die Fibel das zitternde Kind 
 Und rennt als ob man es jage;  
Hohl über die Fläche sauset der Wind –  
Was raschelt drüben am Hage?  
Das ist der gespenstige Gräberknecht,  
Der dem Meister die besten Torfe verzecht; 
 Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!  
Hinducket das Knäblein zage.
Und hier geht's weiter 

1841 besuchte Annette zum ersten Mal ihre Schwester Jenny auf Schloss Meersburg am Bodensee, welches zum zentralen Ort einer neuen Welt für sie wurde.

Im letzten Jahr während unseres Urlaubs am Bodensee sind wir oft mit dem Radl in Meersburg gewesen. Ein wunderschönes kleines Städtchen, welches nur 5.000 Einwohner hat, allerdings im Jahr 350.000 Übernachtungen und täglich bis zu 5.000 Tagesgäste in der Saison. Teilweise schon recht überlaufen, aber wirklich sehenswert mit Burg und Schloss, welche man vom Hafen her nach einem enormen Marsch mit einer gewaltigen Steigung erreicht.

Oberhalb von Meersburg gelegen befindet sich das Fürstenhäusle, welches Annette als stolze Besitzerin 1843 erwarb. Leider war das Häusle im August letzten Jahres wg. Renovierung geschlossen und so konnten wir es nicht besichtigen. Dort befindet sich ein Museum mit persönlichen Schriftstücken und Gegenständen der Droste.


Den Schriftsteller Levin Schücking vermittelte sie ihrem Schwager Joseph von Laßberg als Bibliothekar. Ihre gemeinsamen Monate mit Schücking in Meersburg waren für die Droste ihre kreativste Schaffensphase.
Am 24.Mai 1848 verstarb Annette von Droste-Hülshoff im Alter von 51 Jahren auf Schloss Meersburg.

Wer sie nicht als Dichterin kennt ;-)), hat sie zumindest als Konterfei bis zum Jahre 2001 auf dem 20-DM-Schein gesehen.
Source
20 DM Serie4 Vorderseite.jpg
 Nach dieser kleinen Biografie unserer Vorzeigepoetin aus dem Münsterland und ihrem Frühlingsgedicht
 
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im gold'nen Sonnenschein.

Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.

Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.

Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?

wünsche ich euch eine angenehme Restwoche und ein feines Wochenende, 
welches hier für den Februar mit 9-10 Sonnenstunden bei max. Temperaturen von 15 Grad traumhaft schön zu werden verspricht.

Bis dahin, Marita

Freitag, 8. Februar 2019

Von Glöckchen, Winterlingen und mehr

Ich muss zugeben...die ersten zarten Frühlingsgefühle kamen Mitte der Woche bei mir auf. ;-)
Der frühe Morgen begann schon mal mit einem wunderbaren Himmelsbild... da musste die Digi sofort ran, um den vielversprechenden Start in den Tag bildlich festzuhalten.

Das Glück des Augenblicks lässt sich nicht für später aufheben. 
- Ernst Ferstl -

Bei knappen 8°C und dem lebhaften Vogelgezwitscher war dann die längst überfällige Gartenrunde dran.
Die ersten Helleborus orientalis mit ihren hübschen Blüten. Diese steht noch im Topf und ist auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen.


Ein TauschGeschenk der lieben Lis - in diesem Jahr startet sie endlich durch.

Und ein zweiter Ableger, der von Lis in meinen Garten zog, hat sich schon im letzten Jahr mächtig ins Zeug gelegt und ist ein wunderbarer Blickfang im winterlichen Garten.

Und weil die Witterung am Mittwoch unwiderstehlich lau war, bin ich mit Schere und Eimer im Gepäck durch die Rabatte gezogen, habe die Blätter der Helleborus runtergeschnitten und erste kleine Gräser gekürzt. Allerdings haben die hohen noch etwas Zeit, denn die kommen jedes Jahr zu Rosenmontag unters Messer. ;-)

Die Glöckchen knospen jetzt an einigen Stellen im Beet.

Fast ausschließlich Stino-Glöckchen...halt die stinknormalen ;-))

Und dann meine Lieblinge - sind sie nicht allerliebst, diese gelben Blütenknöpfe.



Schaut mal wie sich das kleine Blatt aus der dunklen Erde schiebt.

Leicht haben es meine Winterlinge nicht...zum einen stehen sie nicht so trocken, wie sie es lieben und zum anderen müssen sie sich durch die matschige Blätterschicht quälen.

Ich bin immer wieder überrascht, mit welcher Kraft die Kleinen durch die belaubten Beete  ans Licht kommen.

Noch ein Blick von der Haustür auf den Futterplatz... die Singvögel sind wieder häufiger an der Futterquelle, denn Dohle und Elster haben sich die letzte Zeit recht rar gemacht.
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass der Tisch nichts Leckeres für sie zu bieten hatte.

Und der Blick ins Wohnzimmer auf den Ast des Apfeldorns mit den schon über ihren Horizont aufgeblühten Tulpen ... er treibt jetzt kleine Blättchen, freu. Ob er wohl in der Vase bewurzelt??? Es bleibt spannend.

Wie ist es bei euch...habt ihr auch schon kleine Blüten im Garten oder beim Spaziergang entdeckt?
Wenn ihr meinen empfohlenen Beitrag Sonniger Vorfrühlingstag anschaut, werdet ihr sicher wie ich überrascht sein, welche Blütenbilder ich am 06.02.2016 schon zeigen konnte.

Habt ein feines Wochenende - bis dahin, Marita