Sie gilt als eine der bedeutendsten Dichterinnen Deutschlands.
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Gemälde von Johann Joseph Sprick 1878 |
Am 12. Januar 1797 wurde sie auf der Burg Hülshoff, einem Wasserschloss nahe Münster, geboren und stammt aus einem alten westfälischen Adelsgeschlecht.
Wohlbehütet erzogen wächst sie mit ihrer älteren Schwester und zwei Brüdern in der westfälischen Adelswelt auf. Durch Hausunterricht wurden u.a. auch ihre musischen und dichterischen Neigungen gefördert. Sie begann früh zu schreiben. Nur selten hatte sie Gelegenheit, die engen Grenzen des Elternhauses zu verlassen.
Du Vaterhaus mit deinen Thürmen,
Vom stillen Weiher eingewiegt,
Wo ich in meines Lebens Stürmen
So oft erlegen und gesiegt, –
Ihr breiten laubgewölbten Hallen,
Die jung und fröhlich mich geseh'n,
Wo ewig meine Seufzer wallen
Und meines Fußes Spuren stehen.
Einige Male besuchte sie das Paderborner Land, wo die Familie ihrer Mutter ihren Wohnsitz hatte. Dort in Bökendorf auf dem Bökerhof begann ihre Beziehung zu dem Jurastudenten Heinrich Straube, die allerdings durch eine Intrige scheiterte. Die Droste blieb Zeit ihres Lebens unverheiratet.
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Burg Hülshoff ist eine typische münsterländische Wasserburg, deren Name sich von der Bezeichnung der Hülse für die Stechpalme ableitet. Sie liegt zwischen Havixbeck und dem münsterischen Vorort Roxel und gehört seit 1975 zur Gemeinde Havixbeck. Im Mai findet auf dem Parkgelände alljährlich das Festival "Gartenträume" und im November eben die "Winterträume" statt.
Dieses Bild enstand u.a. auch auf einem Event "Winterträume". Als Eldorado für alle Gartenfreaks erfreut es sich besonders an den Pfingsttagen zu den "Gartenträumen" großer Beliebtheit.
Leider habe ich keine weiteren Bilder, die ich euch zeigen könnte.
In der Burg ist ein Museum über die Dichterin und ein Restaurant im Burgkeller untergebracht und seit 2012 die neugegründete Annette von Droste Hülshoff-Stiftung, die die Geschichte des Anwesens und seiner prominenten Bewohnerin erzählt.
Nach dem Tode von Annettes Vater zieht sie mit der Mutter und Schwester nach Haus Rüschhaus, welches der Vater im Jahre 1825 erwarb. Auf diesem eleganten Landsitz, der in der Zeit von 1745 bis 1748 nach Entwürfen von Johann Conrad Schlaun gebaut und zunächst von ihm selbst als Sommersitz bewohnt wurde, entstand
die Judenbuche Sie bewohnte bis 1846 im Zwischengeschoss des Rüschhauses drei kleine Zimmer. Ihr „Schneckenhäuschen“ genanntes Wohn- und Arbeitszimmer, in das sie sich zum Schreiben zurückzog, ist dort erhalten geblieben.
An die Judenbuche kann ich mich noch gut erinnern, sie im Deutschunterricht gelesen zu haben und auch die Ballade
Der Knabe im Moor
O schaurig ist’s über’s Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche,
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,
Wenn aus der Spalte es zischt und singt,
O schaurig ist’s über’s Moor zu gehn,
Wenn das Röhricht knistert im Hauche!
Fest hält die Fibel das zitternde Kind
Und rennt als ob man es jage;
Hohl über die Fläche sauset der Wind –
Was raschelt drüben am Hage?
Das ist der gespenstige Gräberknecht,
Der dem Meister die besten Torfe verzecht;
Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!
Hinducket das Knäblein zage.
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1841 besuchte Annette zum ersten Mal ihre Schwester Jenny auf Schloss Meersburg am Bodensee, welches zum zentralen Ort einer neuen Welt für sie wurde.
Im letzten Jahr während unseres Urlaubs am Bodensee sind wir oft mit dem Radl in Meersburg gewesen. Ein wunderschönes kleines Städtchen, welches nur 5.000 Einwohner hat, allerdings im Jahr 350.000 Übernachtungen und täglich bis zu 5.000 Tagesgäste in der Saison. Teilweise schon recht überlaufen, aber wirklich sehenswert mit Burg und Schloss, welche man vom Hafen her nach einem enormen Marsch mit einer gewaltigen Steigung erreicht.
Oberhalb von Meersburg gelegen befindet sich das Fürstenhäusle, welches Annette als stolze Besitzerin 1843 erwarb. Leider war das Häusle im August letzten Jahres wg. Renovierung geschlossen und so konnten wir es nicht besichtigen. Dort befindet sich ein Museum mit persönlichen Schriftstücken und Gegenständen der Droste.
Am 24.Mai 1848 verstarb Annette von Droste-Hülshoff im Alter von 51 Jahren auf Schloss Meersburg.
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Nach dieser kleinen Biografie unserer Vorzeigepoetin aus dem Münsterland und ihrem Frühlingsgedicht
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im gold'nen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
wünsche ich euch eine angenehme Restwoche und ein feines Wochenende,
welches hier für den Februar mit 9-10 Sonnenstunden bei max. Temperaturen von 15 Grad traumhaft schön zu werden verspricht.
Bis dahin, Marita
Liebe Marita,
AntwortenLöschenals wir mein neues Reiserad in Münster abgeholt haben
https://allegriaslandhaus.de/2018/10/fahrradkauf-mit-hindernissen/
sind wir auf der anschließenden Fahrradtour u.a. an der Burg Hülshoff vorbeigekommen.
Das auch Meersburg zu den Lebensorten der Dichterin zählte, wusste ich nicht.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
Löschendas wusste ich auch lange nicht, erst als wir uns mal mit dem Bodensee beschäftigt haben. ;-)
Ja, das Münsterland ist einfach perfekt für Pättkestouren mit dem Radl.
Lieben Gruß, Marita
Man findet ja viele Gedichte von Droste-Hülshoff, aber so richtig kenne ich ihre Werke dann doch nicht. Ich bin halt literarisch nicht so gut bewandert, aber damit kann ich leben.
AntwortenLöschenAm Bodensee war ich schon öfter, aber noch nie in Meersburg. Überhaupt würde ich das schwäbische Meer gerne wieder mal sehen, vielleicht ergibt sich dieses Jahr ja noch eine Gelegenheit 🌊
Jetzt werden die Temperaturen ja von Tag zu Tag angenehmer, somit können wir endlich im Garten loslegen ☺🌷🌿
LG Lis
Hallo Lis,
Löschendie Gegend rund um den Bodensee hat mich auch begeistert und Meersburg hat richtig Flair. Nur da wohnen wollt ich nicht...wir waren in Hagnau, dem Nachbarort 4km entfernt. Am Wochenende könnte es mit Garten klappen, ich könnte/müsste die herausspitzenden Zwiebelblüher düngen.
Lieben Gruß, Marita
Ja, die Judenbuche mit Interpretation habe ich schon im Gymnasium sehr gerne gemacht :-(( und der Knabe im Moor eine Mischung aus Jamben und Anapästen, Kreuzreimen und Paarreimen und was weiß ich alles. Ich werde das wohl nimmer vergessen. Wir hatten da einen Deutschlehrer, der darin gebade hat.
AntwortenLöschenIch denke, ich weiß nicht wie oft ich in Meersburg war und die Burg angeschaut habe und sicherlich hast du auch die unten liegende magische Säule von Peter Lenk gesehen. Die zu analysieren war mir bei einem Besuch auch noch vergönnt.
Hier spielt auch die Droste eine große Rolle.
Darüber kommt demnächst auch was in meinem Blog.
Lieben Gruß Eva
Uiihhh, liebe Eva, mit Jamben, Anasonstnochwas usw. kenn ich mich jetzt nicht wirklich aus, aber die Droste hat es mit ihrem Spruch: "Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach hundert Jahren möcht ich gelesen werden." geschafft.
LöschenJeppp, die magische Säule haben wir auch gesehen, der Post über den Bodensee kommt. ;-)
Lieben Gruß, Marita
Hallo Marita,
AntwortenLöschenMeersburg hat mir auch gut gefallen, vor allem wegen der Efeu-Seidenbienen am Efeu der Stadtmauer. Dass die Droste dort gelebt hat wusste ich gar nicht.
VG
Elke
Hallo Elke,
LöschenEfeu-Seidenbiene hab ich erstmal go*glen müssen, schöne Bezeichnung und ein hübsches Bienchen.
Lieben Gruß, Marita
Ich muss gestehen, ich bin literarisch nicht sehr bewandert! Aber auf jeden Fall sehr interessant, was Du von der bekannten Dichterin berichtest!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Hallo Margit,
Löschendas war auch für mich interessant mal die Dichterin aus meiner Heimat vorzustellen.
Lieben Gruß, Marita
Liebe Marita,
AntwortenLöscheneinen sehr anspruchsvollen Post hast du geschrieben. Und du hast auch schon alle Lebensorte der Droste besucht. Meersburg kenne ich leider noch nicht. Aber Rüschhaus mag ich sehr. Euch ein schönes Wochenende,
liebe Grüße
Agnes
Liebe Agnes,
Löschennach Haus Rüschhaus muss ich unbedingt, denn da bin ich noch nicht gewesen.
Wünsche euch einen schönen Abend und eine gute Woche - lieben Gruß, Marita