Freitag, 22. November 2019

Freitagsblümchen & die Kopfweide

Meine Callicarpazweige haben heute Premiere...ich hatte sie noch nie in der Vase stehen und jetzt wurde es auch Zeit bevor sich die kleinen Liebesperlen durch die kälteren Temperaturen verabschieden. Es gibt ja bei den Gärtnern den Spruch "Heiße Schere, kaltes Herz", den auch mein Schwieva bei allen Schnittarbeiten gerne beherzigte....wahrscheinlich ist es bei mir eher umgekehrt, denn ich schneide nicht gerne die Gehölze kürzer.
Der Pilz befindet sich schon Jahre in meinem Besitz und passte mit der trockenen Hortensienblüte vom Kürbishof gut in die Ziegelform.



Für Astrids Sammlung "Mein Freund, der Baum" möchte ich die Kopfweiden - auch Kopfbäume - vorstellen, die hier im Ort an verschiedenen Stellen anzutreffen sind.

Als Kopfweide bezeichnet man eine Weide, deren Stamm als Jungbaum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern eingekürzt wurde und deren Zweige in der Folge regelmäßig beschnitten werden.

Septemberansicht

Als Arten nutzt man hierzu meist die Silber-Weide (Salix alba) oder die Korb-Weide (Salix viminalis). An der Schnittfläche treibt der so behandelte Baum in großer Zahl neue Triebe aus. Diese Ruten lassen sich gut erreichen und zur wirtschaftlichen Nutzung abschneiden (schneiteln). Im Laufe der Zeit verdickt sich der oberste Abschnitt des Stammes; durch den wiederholten Kopfschnitt entsteht der Kopf der Weide. Ist eine Weide einmal zur Kopfweide geschnitten worden, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Alle drei bis zehn Jahre ist ein Schnitt notwendig, der Zeitraum ergibt sich aus der gewünschten Nutzung, Ruten zum Flechten werden in kurzen Abständen geschnitten, für die Nutzung als Pfosten oder Stiele wird länger gewartet. Bereits ein um wenige Jahre längeres Intervall (15 bis 20 Jahre) und der Baum, mit seiner durch große Äste veränderten Statik, kann unter deren Last teilweise auseinanderbrechen. Dieser Effekt erklärt die große Anzahl an bizarren, beschädigten Kopfweiden, deren Vitalität aber derartig große Schäden noch lange kompensieren kann. 
Quelle: Wikipedia




Herbstansicht mit deutlicher Gelbfärbung am 17.11.2019

Winteransicht am Schloss Oberwerries

Kopfweiden sind sehr anfällig gegen Fäulniserregern und daher können sie relativ schnell Hohlräume bilden. Diese bieten Siebenschläfer, Fledermaus und Steinkauz ausgezeichnete Nistquartiere. Die Bäume wachsen und blühen auch dann noch, wenn sie fast vollständig hohl sind. Auch Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Bienen und Vögel fühlen sich in diesem Lebensraum wohl. Eine Weide kann bis zu 120 Jahre alt werden.

Frühjahrsansicht vom 31.03.2019 
Wie auf eine Perlenschnur gezogen wachsen sie in einer Reihe. Einzelne Kopfbäume trifft man nur selten an. Ich mag ihren Anblick auch im geschneitelten Zustand.

Ein Weidentipi für die Kids ist einfach total klasse, aber auch als Rankhilfe bieten sich die Ruten besonders gut an. Wunderschöne Flechtwerke - ob Körbe, Kugeln, Pflanzgefäße, Windspiele oder kleine Flechtzäune - sind immer ein toller Blickfang im Beet. Ich mag diese Objekte im Garten.

Meine Körbe direkt vom Korbmacher gefüllt mit Walnüssen von der Mosel, dem roten Boskop aus dem Kolleginnengarten und einem Baby-Boo.

An einem Flechtkurs hätte ich auch noch Spaß, habt ihr schon mal an einem teilgenommen? So einfach wie es aussieht scheint es wohl nicht zu sein. ;-)

Meinen Post schicke ich zu  Helga/Holunderbluetchen  und wünsche euch ein feines Wochenende ...vielerorts beginnen ja schon die Weihnachtsmärkte, mir fehlt für den Besuch noch ein wenig die Adventsstimmung.

Bis dahin - habt es fein, Marita

Wegen Verlinkung als Werbung zu kennzeichnen.

15 Kommentare:

  1. Aalsoooo, das ist ja heute eine Menge. Kopfweiden gibt es im Leudelsbachtal entlang des Leudelsbaches in Hülle und Fülle und ab und an werde sie auch geschnitten. Im alten Blog habe ich mal eine ganz Abhandlung drüber geschrieben. Lach!

    Einen Weidenflechtkurs werde ich gelegentlich besuchen, da ist der Herr Seyfang, an der Sägemühle, der die Kurse anbietet, allerdings ist der nicht ganz preiswert, aber ich mache das, sobald ich ein wenig mehr Zeit habe.
    Deine Ziegelkiste hast du schön dekoriert, ich habe meiner Schwiegertochter auch eine geschenkt und sie wollte hier ihr Adventsgesteck drin haben, das zeige ich dann auch mal gelegentlich.
    Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße Eva

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  2. Ich hab mich mal an einer Weidenkugel versucht, das wurde alles nur keine Kugel! 😳 Wenn man zuschaut wie das gemacht wird denkt man immer: Ach, das kann ich doch auch! Pustekuchen, so einfach ist die ganze Flechterei wirklich nicht, das ist teilweise schon echt große Handwerkskunst
    Hm, ich sollte meine Ziegelform auch mal hinstellen, im Gartenschuppen sieht sie ja gar keiner….

    LG Lis

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  3. Diese Callicarpazweige sind wunderschön ich mag diese Farbe noch dazu!
    Diese Bäume sind alle so schön und deine Kiste ist wunderschön dekoriert!Kopfweide ist immer wieder interessant wenn sie abgeschnitten wird und wieder wächst bei mir gibt sie überall an den Strassen, sie ist immer so schön.
    Lieben Gruss Elke

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  4. Stark, ich bin mir nicht sicher ob ich es gewagt hätte den Deko-Pilz in dieser Farbe zu kaufen. Aber er sieht ganz prima aus in der Kombi mit dem Perlenstrauch und der Hortensie.
    Bei uns schneidet die NaBu Ortsgruppe alle zwei Jahre im Winter die Weiden an der Erft. Ich bringe dann schon mal Kaffee und Tee sowie Muffins zur Stärkung vorbei :)) ist nämlich eine richtig schwere Arbeit.

    Bevor ich gehe nehme ich mir noch eine frische Walnuss als Wegzehrung mit, es sind ja noch reichlich da.

    Liebe Grüße
    Arti

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  5. Liebe Marita,
    was für ein schöner und informativer Post. Ich liebe Kopfweiden und finde sie sind typisch für das Münsterland und geben mir das Gefühl zuhause zu sein. Tolle Fotos hast du gemacht.
    Liebe Grüße
    Agnes

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  6. Liebe Marita,
    ui der Pilz hat ja eine tolle Farbe. Wirkt aber gut so zusammen.
    Bei uns am Fluß gibt es auch solche Kugelkopfweiden.
    Sie sehen jetzt im Herbst ganz schön schaurig aus :-)
    Viele liebe Grüße von Urte

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  7. Danke fürs Verlinken dieses schönen Baumporträts! Und dann. noch Ansichten über das ganze Jahr, toll!

    Ich habe die Kopfweiden auch schon immer als Porträt im Kopf ( wo sonst? ), aber hier in Köln kenne ich keine Stelle, an der sie stehen. Und in meinem Heimatdorf bin ich jetzt seit drei Jahren nicht mehr gewesen. Dort gehörten sie dazu, und ich habe noch einen Korb, den mein Vater aus den Ruten geflochten hat, da kommt immer das Altglas rein, bevor es zum Container geht. Früher gab es diese Körbe ja zuhauf im Haushalt ( als sogenannte Apfelkörbe ). Meine Exemplare haben nach jahrzehntelangem Gebrauch im Garten das Zeitliche gesegnet. Und da mein Vater nicht mehr ist, gab es auch keinen Ersatz.
    Leider bekommt das Einschlafen dieses Handwerks auch den Kopfweiden nicht, denn der Schnitt ist wichtig für den Baum. Ich mag auch das Morbide, das sie im kahlen Zustand so ausstrahlen.
    Ein schönes Wochenende!
    Astrid

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  8. Liebe Marita,
    wunderschön deine Deko in der Ziegelform, eine Augenweide ist der Callicarpazweig!Das kräftige Violett ist einmalig , dazu passt der kleine Pilz ganz wunderbar. Deinen interessanten Bericht über die Kopfweiden habe ich gerne gelesen, ich mag diese knorrigen Weiden sehr und zu jeder Jahreszeit. Leider gibt es sie hier eher selten zu sehen. Einen Korbflechtkurs wollte ich vor vielen Jahren einmal besuchen, leider kam der Kurs nicht zustande, zu wenige Teilnehmer. Hab ein schönes Wochenende, liebe Grüße von Anna

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  9. ...sehr schön zusammen gestellt, liebe Marita,
    deine Blumen heute wieder...die Kopfweiden finde ich toll, in den Rheinauen stehen auch welche...

    liebe GRüße Birgitt

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  10. In der Grundschule haben wir im Kunstunterricht geflochten. Einen Korb.
    Ich weiß es noch wie heute, war eine tolle Idee damals.
    Und die lila Perlen sehen toll aus, wir haben hier im Park auch so einen, vielleicht mopse ich mir da auch noch einen Ast.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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  11. Ich muss gestehen ich bin fasziniert was Du schreibst :)) Habe wieder etwas gelernt
    Zu Deinem Liebesperlenstrauch ... Ich habe einen im Garten. Genau aus diesem Grund haben wir ihn mal gepflanzt weil er diese Dekorativen Zweige hat. Der blüht übrigens im Frühjahr wunderschön in weiß. Leider ist der Zauber schnell vorbei ;)
    LG heidi

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  12. Liebe Martina,
    ein einzelner Zweig in einer Vase und schon strahlt eine Ecke im Haus. Sehr schön! Gefällt mir ausgesprochen gut. Und Kopfweiden, ja, die sind toll - hier sind sie selten, aber gleich ums Eck im nördlichen Italien gibt es jede Menge davon.
    Eine feine Zeit wünsche ich dir und schick dir liebste Grüße
    Elisabeth

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  13. Liebe Marita,
    dein Arrangement mit Liebesperlenzweig und Pilz sieht sehr hübsch, harmonisch und besonders aus! Und danke für deine Infos zu den Kopfweiden - ich wusste darüber bisher nicht viel. Hier in der Gegend scheint es welche zu geben, die eher unregelmäßig gepflegt werden. Aber es beruhigt mich zu wissen, dass sie selbst im hohlen und beschädigten Zustand noch tolle Lebensräume abgeben! Deine Körbchen sehen wunderschön natürlich aus. Korbflechten muss wirklich spannend sein - ich kann mich vage erinnern, das meine Freundin Brigitte mal korbflechten gelernt hat, ich selber kann es leider nicht...
    Herzliche rostrosige Samstagabendgrüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/11/freunde-kultur-genuss-in-wien.html

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  14. Hallo Marita,
    die Kopfweiden sind wirklich schön, ganz perfekt, wie man sie sich vorstellt. Wird die Wiese drum herum immer gemäht?
    Einen Flechtkurs würde ich auch gerne machen, sich das selbst beizubringen, ist schon schwer.
    VG
    Elke

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    1. Hallo Elke,
      die Flächen werden von der Stadt gepflegt und dieses Jahr wurden zudem auf den Flächen erstmals Wildblumenbeete angelegt.
      LG Marita

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