Habt ihr nochmal Lust im Rahmen des Jahresprojekts bei Andrea/dieZitronenfalterin auf eine Stadtführung durch die Stadt an der Lippe....genau genommen waren wir am 17.03.2023 in Werne unterwegs, knappe 20 km von meiner Heimatstadt im südlichen Münsterland an der Lippe gelegen. Die Stadt hat knapp 30.000 Einwohner und gehört zum Kreis Unna im Regierungsbezirk Arnsberg in NRW.
Ganz besonders auffällig ist das historische Rathaus...dazu ist hier zu lesen: Das Alte Rathaus am historischen Marktplatz wurde zwischen 1512 und
1514 erbaut und 1561 endgültig fertiggestellt. Neben der benachbarten
Christophorus-Kirche und dem Alten Steinhaus gehört es zur ältesten
steinernen Bausubstanz der Stadt. Das Bürgertum von Werne, in Zünften
organisiert, demonstrierte durch dieses Gebäude Macht und Wohlstand.
Die
gotischen Laubengänge dienten auch als Warteraum, Stätte für
öffentliche Bekanntmachungen und Wachstube. In der erhöhten Ratskammer
versammelte sich das Ratsgericht. Kernstück war der Ratssitzungssaal im
Obergeschoss. Auch heute tagt der Rat in diesem unter dem Namen
Bürgersaal bekannten Raum.
Der Autor Karl Eugen Mummenhoff
schrieb einst: „Das Rathaus gleicht vollkommen einem münsterischen
Bogenhaus. Nach der Zerstörung aller alten Bauten in Münster hat es
daher für die Profanbaugeschichte einen hervorragenden Wert. Zugleich
ist es ein besonders schönes Beispiel für ein spätmittelalterliches
münsterländisches Kleinstadtrathaus.“
Marktplatz mit dem Rathaus....mein erster Gedanke, es erinnert mich an die Gebäude am Prinzipalmarkt in Münster.
Die Zeche Werne war die erste Zeche nördlich der Lippe. Ihren
Namen erhielt sie nach dem gleichnamigen
Ackerbürgerstädtchen. Dieses hat sich in der Altstadt mit seiner
jahrhundertealten Bausubstanz (viel Fachwerk) seinen ursprünglichen
Charakter erhalten und zeigt anschaulich, wie sich die kleinen Städte
im östlichen Ruhrgebiet vor der Industrialisierung
präsentierten. Erstmal erwähnt wurde Werne schon um das Jahr 800.
Die Zeche lag südlich der heutigen Innenstadt und prägte wegen ihrer
relativ kleinen Betriebsflächen das Stadtbild nicht sehr stark.
Die Zechenkolonie lag anfangs noch getrennt östlich der Altstadt.
...mehr über den Bergbau kann man hier erfahren.
Eingang des Karl-Pollender-Stadtmuseums, benannt nach einem Realschullehrer aus Werne, mit Wärmehäuschen links.
Rings um den Kirchhof...
...stehen die sogenannten Wärmehäuschen aus dem 16.
Jahrhundert. Sie wurden einst von den Bauern der Umgebung als Speicher
und zum Aufwärmen nach dem Kirchgang benutzt. Besonders sehenswert ist
das Fachwerkhaus Nr. 15 mit seinen geschnitzten Blattmasken von 1562.
Das Fachwerkhaus Nr. 24 zwischen Kirchhof und Roggenmarkt von 1447 gilt
als eines der ältesten Kleinfachwerkhäuser Westfalens.
Die geschnitzten Blattmasken von 1562 am Fachwerkhaus Nr. 15
Fachwerkhaus Nr. 24 von 1447 natürlich komplett restauriert. Im Hintergrund die St. Christopheruskirche um deren Kirchhof die Fachwerkhäuser stehen.
Karl-Pollender-Stadtmuseum siehe auch oben wurde 1962 als Heimatmuseum von Karl Pollender eingerichtet und beherbergt heute das Stadtmuseum und das historische Archiv von Werne.
Unten nochmal die Fachwerkhäuser am Kirchhof
Das Alte Steinhaus ist der ehemalige Sitz eines Burgmanns am
Moormannplatz in Werne, Kreis Unna. Es wurde im 13. Jahrhundert von
einem Drosten der Abtei Werden errichtet und gehört zu den ältesten
Gebäuden der Stadt. Es war das erste ohne Fachwerk, ganz aus Stein erbaute Haus in Werne.
Nach 1400 erwarb es ein Ritter von Lembeck, 1484 kam es an Rötger von
Diepenbrock, 1560 erbten die Herren von Merveldt zu Westerwinkel das
Haus und dazugehörige Nebengebäude und blieben Besitzer bis 1806. Es kam
in private Hände, bis es die Werner Firma Moormann erwarb. 1981 entwarf
der Bildhauer Gregor Telgmann aus Kamen für den Platz vor dem Haus den
Moormannbrunnen. Seit 1983 befindet sich im Alten Steinhaus die
Stadtbücherei Werne.
Werne liegt genau auf dem baltisch-westfälischen Jakobsweg und ist
Übernachtungsstation für Wanderer auf der historischen Pilgerroute.
Mit
der Kennzeichnung des historischen Jakobsweges ist Werne um eine
Attraktion reicher geworden. 2008 wurde diese Lücke von Osnabrück über
Werne an der Lippe bis nach Wuppertal geschlossen und gekennzeichnet.
Es gibt aber auch die Möglichkeit im benachbarten 4-Sterne-Hotel am Kloster zu übernachten, welches auch von vielen Radtouristen genutzt wird, da es sich um ein zertifiziertes ADFC Bett + Bike Hotel handelt. Unbeauftragter und kostenloser Werbemodus aus. ;-))
Mit
dem Einzug der Kapuziner 1659 wurde das heute noch vollständig
erhaltene Kloster mit Klosterkirche gebaut. Im Kapuzinerkloster mit
Kirche an der Südmauer leben Kapuziner, die Gästen der Stadt gern einen
Blick hinter die dicken Klostermauern gewähren. Das Kloster und die
Kirche wurden zwischen 1671 und 1680 erbaut. Sehenswert sind vor allem
die barocken Altäre und die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.
Das 1991 errichtete Gradierwerk hat eine Größe von 50 Metern Länge und
neun Metern Breite und liegt in unmittelbarer Nähe zum Stadtsee. Hier
können Besucher die Heilwirkung der Sole für ihre Gesundheit nutzen. Die
Sole rieselt über eine Wand aus Schwarzdorn, sodass beim Auftreffen auf
die Dornen ein feiner Nebel entsteht. Dieser reichert die Luft mit Sole
an und erzeugt ein maritimes Klima.
Blick vom Gradierwerk auf den Stadtsee - direkt in der Nachbarschaft liegt das Solebad, welches ich schon als Jugendliche besucht und damals das Plantschen im warmen Solewasser genossen habe. Der letzte Besuch ist aber schon ewig her und zwischenzeitlich wurde das alte Bad ab 2016 abgerissen und 2019 wurde das neue Solebad Werne eröffnet.
Blick von Ende des Stadtsees auf das Gradierwerk...könnt ihr es erkennen?
Nachwuchs bei den Nilgänsen
Auf unserem Rundgang gelangten wir immer wieder auf den 11km langen Pfad der Menschenrechte und kamen in der Innenstadt am Brunnen zu Redewendungen/Sprichwörterbrunnen vorbei.
Dieses Schild hängt an einer Konditorei, die 2016 zur westfälischen Konditorei gewählt wurde. So ein Schild hatte ich bislang noch nicht gesehen.
Mit einigen Bronzeskulpturen im öffentlichen Raum von Werne bin ich nun am Ende meines Posts angelangt.
Links Sterntalergruppe oder das zerbrochene Sparschwein, unten der Ausrufer vor dem Rathaus und rechts der Schweinehirt.
Die Widerspenstige
Wer von euch bis hierher durchgehalten hat, der hat sich eine kleine köstliche Belohnung verdient....selbstgebackener Kuchen in einem kleinen Café serviert.
Damit wünsche ich euch einen gemütlichen Sonntag - hier werden gleich zwei Freundinnen zu Kaffee und Kirschmuffins erwartet bevor es heute Abend zum Kabarett mit Frieda Braun geht...ich mag sie und ihre kesse Darbietung von Lösungen zu allen Lebensfragen und Krisen, die der ganz normale Alltag zu bieten hat.
Jedenfalls gibt es immer viel zu lachen.
Bis demnächst - habt es fein, Marita
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Liebe Marita,
AntwortenLöschenein sehr schöner und informativer Post, den ich gerne gelesen habe. Mich interessieren ja auch immer die alten Fachwerkhäuser. Ich mag sie einfach.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Die Bilder sind toll, garantiert eine Reise wert. LG Romy
AntwortenLöschenDurchhalten musste man da doch gar nicht 😊 Die ganz alten Fachwerkhäuser und ihre geschnitzten Balken finde ich ja ganz besonders. Und auch die schönen Figuren zum Schluss. Ein richtiger schöner Projekt Beitrag von Dir wieder. Danke für s Mitnehmen und ganz liebe Sonntagsgrüsse
AntwortenLöschenNina
Was für ein schönes, gepflegtes Städtchen, dass ich nur vom Namen her kannte ( Heimatkundeunterricht 🤣 )! Offensichtlich hat man aber auch in der Neuzeit getan, wie die vielen Brunnen zeigen, die ja Künstlern Lohn & Brot brachten.
AntwortenLöschenDanke fürs Mitnehmen! Hab eine gute neue Woche!
Astrid
Liebe Marita,
AntwortenLöschenschön schaut Dein Ausflug in meine alte Heimat aus. Bei Dir sehe ich Orte, die nur einen Katzensprung von Menden entfernt sind und die ich nicht kenne. Nun, ich bin auch mit 20 Jahren weg von daheim und als Kind schaut man nicht auf die Städte, da hatte anderes Priorität. Ich werde mir Werne bestimmt anschauen, wenn ich es hoffentlich bald mal wieder zu meiner Mama ins Sauerland schaffe.
Liebe Grüße
Burgi
Liebe Marita, das war dann wohl mein kleiner feiner Sonntagsausflug ;=), einfach herrlich ! Und Werne werde ich mir auf alle Fälle merken, die Aufwärmhäuschen sind ja zu putzig und geschichtsträchtig.
AntwortenLöschenEinen guten Start in die neue Woche,
liebste Grüße
Gabi
Liebe Marita,
AntwortenLöschenwas für ein schöner Ausflug und du hast so viele wunderschöne Sachen eingesammelt und deine Anmerkungen sind auch immer sehr interessant. So habe ich noch nie etwas über Wärmehäuschen gehört. Absolut süß ist natürlich der Gänsenachwuchs.
Ganz herzlichen für diesen wunderschöne Post.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Marita,
AntwortenLöschender Kuchen war jetzt eine nette kleine Belohnung nach dem Rundgang ☺️! Aber um ehrlich zu sein, hätte es diese Aufmunterung gar nicht gebraucht, denn es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit dir durch diesen Ort mit so viel gut erhaltener Historie zu spazieren! Von Wärmehäuschen habe ich noch nie zuvor gehört - werden diese süßen kleinen Fachwerkhäuser heutzutage bewohnt oder haben sie nur noch musealen Charakter?
Dein Bild vom Nilgansküken ist umwerfen süß.
Hab eine gute neue Woche!
🌸🌿❤️🌿🌸
Traude 😘
https://rostrose.blogspot.com/2023/04/rax-und-thenauriegel-zwei-ausfluge-mit.html
PS: Du hast mich gefragt, ob ich ein Reisetagebuch schreibe - nein, nicht wirklich. Meistens genügen mir die Reiseunterlagen, die ich vorab bekommen habe, und Fotos als Gedächtnisstütze (ich fotografiere auch Info-Tafeln oder ähnliches, um mein Gedächtnis zu unterstützen) und mache mir nur ab und zu Notizen, wenn es z.B. um die Namen von Menschen, die wir kennengelernt haben u.ä. geht.
Ein hübscher und zugleich interessanter Ort ist das.
AntwortenLöschenDie kleinen Fachwerkhäuschen finde ich ganz bezaubernd.
Ich wünsche dir einen unterhaltsamen Abend.
Liebe Grüße von
Heike
Noch so ein wunderschönes Städtchen, das du besucht hast, liebe Marita. Die Fachwerkhäuser sehen gut gepflegt aus und die diversen Skulpturen und Schilder machen den Rundgang absolut unterhaltsam. Tolle Bilder hast du mitgebracht, davon sind die Küken zum Hinschmelzen niedlich.
AntwortenLöschenNatürlich freue ich mich, dass du auch an den Schilderwald gedacht hast und so fleißig die diversen Schilder "mitgenommen" hast. Gelegentlich darf es auch gerne Schokolade 🍫 sein, aber alles (?) sicher nicht sehr praktisch... trotzdem ein wundervolles Schild. Ganz herzlichen Dank für all deine Entdeckungen.
Liebe Grüße
Arti
ich bin immer wieder überrascht, was für nette kleine orte ihr in eurer umgebung habt. ich mag kleinstädte sehr, weil es immer interessantes zu entdecken gibt und jede ihre eigene geschichte hat - doch immer auch mit besonderheiten. die fachwerkbauten sind schon anders als in unserer gegend und der rathausbau hat mich auch sofort an die bogenhäuser in münster erinnert (wo ich bisher nur einmal recht kurz war).
AntwortenLöschenspannend auch das gradierwerk und die tollen skulpturen, niedlich die kleine nilgans und lecker der gefüllte bienenstich!
danke fürs mitnehmen, ich schicke liebe grüße
mano
Liebe Marita,
AntwortenLöschenich mag die alten Häuser. Dein Spaziergang hat Freude gemacht. Die Nilgansküken sind so klein noch niedlich. Aber daran erfreuen kann ich mich kaum noch, denn Frankfurt hat viel zu viele Nilgänse.
Herzliche Grüße – Elke
Liebe Marita,
AntwortenLöschenwie schön dass Du uns wieder mitgenommen hast in dieses bezauberndes Städtchen. Toll ich liebe ja Fachwerkhäuser und diese Blattmasken an den Balken sind schon kleine Kunstwerke, so liebevoll bemalt. Ein Gradierwerk haben wir neulich auch besucht in Bad Dürkheim da saßen wir dann eine Weile man konnte da nämlich oben laufen und sitzen und haben die Meerluft genossen. Das Schild ist lustig :-)))
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Danke für die interessante und so schön anschaulich bebilderte Vorstellung! Was für ein wunderhübsches Örtchen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea