Radelvergnügen am Schlösser- und Burgentag

 Wahrscheinlich wissen einige von euch, dass es in der Münsterländer Parklandschaft viele Schlösser, Burgen, Gräftenhöfe und Herrenhäuser auf der 100 Schlösser-Radroute zu erleben gibt. Zum sechsten Mal öffneten zum heutigen "Schlösser- und Burgentag Münsterland 2023" zahlreiche Häuser ihre Tore und Pforten. Viele sind in Privatbesitz und heißen an diesem Tag ihre Gäste willkommen und geben einen Einblick in die Geschichte ihrer Anlage.

Wir hatten uns gestern zu diesem Zweck beim Besitzer des Schlosses Itlingen angemeldet.

Um viertel vor 12 radelten wir los und waren schon kurz nach 12 vor Ort, denn es waren nur knappe 6km zurückzulegen. 

Schloss Itlingen in Ascheberg-Herbern wird abwechselnd als Wasserschloss oder Wasserburg bezeichnet. Um 1680 ließ Ferdinand von Nagel das heutige Schloss errichten. Im Jahre 1754 wurde es von dem Architekten Johann Conrad Schlaun im Barockstil umgebaut und erhielt seine Hufeisenform (ein Mittelbau mit zwei Flügeln), an deren äußeren Flanken Rundtürme den Abschluss bilden. Bis heute befindet sich das Schlossgut im Besitz der Familie von Nagel.

 Im Schlosshof begrüßte uns der Schlossherr und es waren fast doppelt so viele Interessierte wie angemeldete Gäste zu dem Termin um halb eins erschienen. Doch der Saal und die Kapelle sind groß genug und alle fanden Platz und den kurzweiligen Vortrag durch Hermann Freiherr von Nagel informativ und aufschlussreich.

Leider gibt es keinen Park mehr - nur einen alten Baumbestand zwischen den beiden Gräften sahen wir auf den ersten Blick.

Springbrunnen im Schlosshof

Wiki weiß:

Der Vater des heutigen Besitzers war der bekannte Internationale Springreiter Hermann Freiherr von Nagel, der vor dem Zweiten Weltkrieg mit seinem Pferd Wotan viele Nationenpreise gewann. Nach dem berühmten Reiter ist in Herbern der Reit- und Fahrverein benannt. 1954 pachtete der Unternehmer Carl Fastenrath das Schlossgut und errichtete dort das Gestüt Quenhorn, das vor allem als Pensionsgestüt für andere Züchter sich einen Namen machte. 1999 übernahm schließlich der erfahrene Gestütsleiter Philipp Graf Stauffenberg zusammen mit seiner Frau die Pacht und betreibt dort seitdem unter dem Namen Stauffenberg Bloodstock sowohl eine der bekanntesten Vollblutagenturen des Landes als auch eine eigene sehr international ausgerichtete Zucht.

Seit 2022 ist Schloss Itlingen Sitz der Erich-Kästner-Kinderstiftung. Das Haus Itlingen wurde schon mehrmals als Kulisse für TV-Produktionen genutzt: Rivalen der Rennbahn; TV-Serie (unter anderem mit Thomas Fritsch) und Alles Glück dieser Erde; TV-Serie

Gegen zwei Uhr saßen wir wieder auf dem Radel und kamen an dieser Pferdekoppel vorbei. Auf der anderen Straßenseite fast gegenüber Schloss Itlingen liegt das Gestüt Ligges und ich vermute, dass einigen von euch der Springreiter Fritz Ligges, der dem deutschen Team zum Olympiamannschaftsgold 1972 in München verhalf, bekannt ist. 

Er starb am 21.Mai 1996 im Alter von 58 Jahren in Ascheberg-Herbern.

 

    

In Herbern angekommen gönnten wir uns eine Kaffee-Kuchenpause und anschließend ging es weiter und bei Tachostand 20km (geschätzt ;-)) erreichten wir die Milchpause, einen Landwirtschaftlichen Betrieb in der Herberner Bauernschaft, wo wir mit Blick auf die Melkkuh das leckere selbstgemachte Bauernhofmilcheis Stracciatella probieren

mussten!!! ;-) sehr lecker. 

Auch einen Kaffee gab es aus der Thermoskanne, aber den hatten wir ja schon. 

Das Schöne an den Pättkestouren Münsterländer Ausdruck für einen kleinen Pfad im Münsterland sind für mich in den Bauerschaften die Höfe, die ihre Produkte anbieten oder einen Kühlschrank stehen haben, auch selbstgefertigte Beton- oder Holzarbeiten findet man mitunter. Alles funktioniert auf Vertrauensbasis und man legt oder wirft das Geld in die dafür vorgesehene Kasse.

 

Diese Kuh-Tassen im Häuschen der Milchpause sehen doch witzig aus, aber sind sicher nicht selfmade. ;-))

Fürs Quizrad reichte die Zeit nicht, denn der Himmel bezog sich doch zusehends. Schwül war es, allerdings war es auf dem Fahrrad gut auszuhalten, denn der Fahrtwind sorgte für Kühlung... einzig die Gewitterwürmchen flogen uns ins Gesicht oder kitzelten auf der verschwitzten Haut.

Die wunderbaren Mohnblüten auf dem Hof mussten vor der Abfahrt noch geknipst werden, der Auslöser wurde öfter gedrückt.

Die Kaninchen schnell noch fotografiert, ihre Streicheleinheiten hatten sie bereits von anderen Besuchern erhalten. Auf ging's ... die letzten 14km radelten wir unserm Örtchen entgegen. 

 

 

Selbst als wir dort ankamen, hatte ich den Lindenblütenduft von unterwegs noch in der Nase...so schön.

 

Das war mein heutiger Radelsonntag mit knappen 32km rund um meinen Heimatort.

Beim Monatsspaziergang bei Kristina Schaper darf ich auch meine heutige Radeltour verlinken und daher schicke ich meinen Post rüber nach Kopenhagen.

Einen gemütlichen Abend wünsche ich euch und eine gute neue Woche.

 Lieben Gruß von Marita

Wegen Verlinkung u.a. auch bei niwibo sucht...DraußenGlück ist dieser Post als Werbung zu kennzeichnen.