... im Zwillbrocker Venn waren wir im Sommer 2016 mit dem Radel unterwegs.
Im nordwestlichen NRW lebt seit rund drei Jahrzehnten die nördlichste Brutkolonie der Welt. Im März oder wie in diesem Jahr schon im Februar fliegen die Flamingos aus ihren Winterquartieren an der niederländischen Küste ein, um den Sommer im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn zu verbringen. Durch dieses Naturschutzgebiet mit seinem Wald, Moor, Feuchtwiesen und Gewässern waren wir unterwegs.
Die 450 km lange Rundtour - die
Flamingoroute - führt
durch das Westmünsterland und die niederländischen Regionen Achterhoek
und Twente. Zahlreiche Naturgebiete werden mit dieser
Route verbunden.
Der Hausherr fuhr die letzten Jahre für einige Wochenenden diese Tour, da wollte ich wenigstens einen Eindruck direkt im Naturschutzgebiet von den exotischen Vögeln erhaschen. ;-))
Unser Start lag an der Barockkirche St. Franziskus, die bis 1811 die Kirche des
angrenzenden ehemaligen Franziskanerklosters in Zwillbrock bei Vreden war.
Seit einigen Jahren werden pro Jahr etwa 40
Konzerte mit Geistlicher Musik von Sängern, Chören und Instrumentalisten
aus Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen
Nachbarstaaten ausgeführt.
Die Akustik in der Kirche und auch die
schöne Orgel werden von Musikern und Zuhörern
geschätzt.
Auf geht's und die ersten Kormorane sind in Sicht.
Brutkolonie - in den letzten Jahren wurden 15 bis 20 Brutpaare gezählt, die ihre Jungen großziehen.
Weißwangengans
Seit 1938 ist das Zwillbrocker Venn Naturschutzgebiet und gehört seit einigen Jahren zum EU-Schutzgebiet "Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes". Es bietet rund 60 Vogelarten und vielen anderen Tieren und Pflanzen Brut- und Lebensraum.
Zur Biologischen Station mussten wir natürlich auch und von da sind zwei Rundwege ausgewiesen.
Durch den Wald ...
vorbei an Tümpeln und Moor ...
hinaus auf die Heidelandschaft.
Von Ende Juni - wir waren am 23. Juli dort - bis in den Herbst hinein sorgt die Heideblüte für Farbe in der Landschaft
Grasende Moorschnucken - eine alte Nutztierrasse bzw. ein kleines Landschaf - sorgen dafür, dass die Landschaft weiterhin ihren einzigartigen Reiz behält. Sie helfen damit die jungen Birken zu bekämpfen, die sich nach der künstlichen Entwässerung des Gebiets durch den Menschen ausbreiten konnten.
Um das Moor und die Heide wieder in den intakten baumlosen Zustand zu versetzen wurden sie - die Birken - ;-)) gefällt und abtransportiert und damit sich die Mühe lohnte und die Birken dem Moor kein Wasser mehr entziehen, beweiden nun die Moorschnucken das gesamte Gebiet und fressen die jungen Bäume auf.
Schaut mal...Besucher mit der Leeze (Masematte für Fahrrad) unterwegs. ;-)
Wieder Ruhe... entspannt euch. ;-))
Und da sind sie nun ...vom Aussichtsturm aus konnten wir die Flamingos beobachten, doch leider schaffte es die alte Kamera nicht, sie näher ranzuholen.
Bei den meisten Flamingos handelt es ich um südamerikanische Chileflamingos aber auch Europäische und ein aus der Karibik stammender Roter Flamigo bevölkern das Gewässer rund um die Flamingoinsel. Ihre rosa Gefiederfarbe verdanken sie den kleinen Krebsen, deren Farbstoffe diese imposante Farbe ausmachen.
Durch die ebenfalls hier
angesiedelte größte binnenländische Lachmöven-Kolonie und den von ihr
produzierten Kot gedeihen die Kleinstlebewesen in den Gewässern der
Region hervorragend und so finden die rosa Vögel, die solche Kleinstlebewesen fressen,
einen reich gedeckten Tisch.
Zum Schluss der Tour weckte an Land dieser quirrlige Kerl noch mal unsere Aufmerksamkeit und damit ging ein naturverbundener, eindrucksvoller Sommertag zu Ende.
Gibt es in eurer Nähe ähnliche Gewässer oder Naturschutzgebiete, die einen Besuch lohnen?
Meinen Post verlinke ich noch bei Andrea, die in diesem Monat alles zum Thema Wasser sammelt.
Bis dahin - habt eine gute Zeit, Marita
Als Werbung zu kennzeichnen durch die Verlinkung meines Beitrags
Flamingos in unseren Breitengraden, das ist schon erstaunlich! Schade dass ihr nicht näher rangekommen seid, aber ich denke mal dass sie auch sehr scheu sind. Dafür wart ihr mitten in einer Schafherde, das ist doch auch ein schönes Naturerlebnis 🐑😊
AntwortenLöschenLG Lis
450 Kilometer, klasse Tour. Hätte mir auch gefallen.
AntwortenLöschenOch sind die Schnucken goldig. Habe gestern Jemand kennengelernt, der lässt diese Schnucken im Leudelsbachtal grasen und verkauft sie und dann gibt es Schnuckenbraten. :-))))!
Sehr schöne Bilder und es hat mir gefallen mitzuradeln.
Lieben Gruß Eva
Flamingos hätte ich in NRW nun wirklich nicht erwartet. Die kenne ich sonst nur aus dem Fernseher.
AntwortenLöschenDie Bilder von der Tour sind wirklich beeindruckend, das ist eine sehr schöne Landschaft.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Auch für mich eine Überraschung!
AntwortenLöschenEine gute neue Woche!
Astrid
Hallo Marita,
AntwortenLöschenmit Flamingos kann ich leider nicht dienen, aber Stuttgart (ca. 25km von uns) beherbergt die weltweit einzige freilebende Gelbkopfamazonen-Kolonie außerhalb Südamerikas. Keiner weiß woher die Vogel kamen, aber mittlerweile sind es knapp 50 Einzeltiere.
Die Landschaft die Du zeigst ist wunderschön. Danke für's mitnehmen.
Liebe Grüße,
Krümel
Flamingos! Wie faszinierend! Wieder etwas dazu gelernt. Und auch sonst noch ein wunderbarer Ausflug, auf den Du uns mitgenommen hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nina
Liebe Marita,
AntwortenLöschendas war ja eine ganz tolle Tour.... Heidschnucken mag ich ja ganz besonders, aber Flamingos sieht man nicht alle Tage.....;-)
Ich bin auch gerade ganz begeistert, dass wir in Fahrradnähe ein Naturschutzgebiet haben, die Vogelfreistätte Mohrhof, wo es 250 verschiedene Vogelarten geben soll. Wir waren erstmal am Wochenende wegen den Orchideen (verschiedene Knabenkräuter) dort. Schmetterlinge flogen auch ....ganz fantastisch. Ach, es gibt schon noch so viel tolle Natur zum Entdecken. Mal sehen, ob ich es schaffe, morgen zum Naturdonnerstag mal drüber zu schreiben.
LG Sigrun
Zwillbrocker Venn lese ich das erste Mal. Die Flamingoroute scheint eine ideale Radreiseroute zu sein. Besonders gefällt mir, das sie grenzüberschreitend ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Karen