Bis 2001 war das Kloster von Mönchen bewohnt. Heute lebt
und arbeitet hier eine zisterziensische Laiengemeinschaft. Ihre Hauptaufgaben
sind die Pflege des Gebetes und des innerklösterlichen Lebens, die Betreuung
von Pilgern
sowie Exerzitien.
Blick auf die Klosteranlage - links die Basilika und zentral fällt das kleine Schloss direkt ins Auge. Rechts liegen dann die Gebäude der Brauerei. Das Kloster Val-Dieu ist eine 4 km westlich der
Gemeinde Aubel in
der belgischen Provinz Lüttich gelegene Klosteranlage einer ehemaligen Zisterzienserabtei.
Im 12. Jahrhundert kamen die ersten Zisterziensermönche in das damalige Hochstift Lüttich und gründeten die Abtei
Hocht in Neerharen,
unweit der Stadt Maastricht, als Tochterkloster von Kloster Eberbach,
welches in Hessen liegt.
Die Errichtung der Abtei Val-Dieu wurde 1216 nach einer
Schenkung des Herzogs von Limburg und Grafen von Daelhem
Heinrich III. durch Mönche von Kloster
Hocht möglich. Es wurde an einem Standort in der Nähe von Aubel, im fruchtbaren
Tal des Flüsschens Berwinne, errichtet.
Basilika sowie rechts das Klostergebäude so hübsch mit Geranien an den Fenstern ...
und an diesem Eingang beginnt unsere Führung durch die Klosteranlage mit Kapitelsaal und Refektorium, den Kreuzgang und die Basilika
Blick vom Kreuzgang in den Innenhof
Der Innenhof als Oase der Stille...die formale Gestaltung mit Buchsbaum und Lavendel sowie dem mit Seerosenblättern umrankten Sprudelstein hat mir sehr gefallen.
Zwei von insgesamt vier Nebenaltären der Basilika...rechts ist der Hauptaltar mit Kirchenfenster sehr gut zu erkennen.
Hauptaltar sowie links ein Nebenaltar auf gleicher Höhe.
In diesem Gebäude befindet sich die Klosterbrauerei und dort geht die Führung zur Braustätte weiter.
In der hauseigenen Brauerei werden seit 1997 mehrere Abteibiere
gebraut, die überregional im Einzelhandel sowie im
Klosterladen vermarktet werden.
Das Kloster diente als Drehort für die
Krimiserie Wilsberg in den Episoden "Im Namen der Rosi" und "Gottes Werk
und Satans Kohle".
Die Verkostung des Bieres wird durch leckeren Käse aus der Abtei ergänzt...nach dem Bier Blonde habe ich mich gegen das dunkle Brune links dann für die rechte Variante mit Kirsche entschieden. Obwohl Jahrzehnte her dass ich Bier getrunken habe, muss ich einfach mal probieren und es hat mir geschmeckt. Allerdings werde ich jetzt nicht Umschwenken zum Bier, da sind mir Rot- und Weißwein lieber. Allerdings vertrage ich die in den letzten Jahren auch immer weniger und da bleibe ich halt bei meinem stillen Wässerchen und ausnahmsweise mal nen Aperöööölchen.
Für den schönen Park an der Abtei haben wir keine Zeit mehr, denn es geht jetzt am Abend Richtung Lüttich ins Hotel.
Nachdem sich der Anreisetag mit 22°C und bedecktem Himmel angenehm gestaltet, dreht am Samstag die Sonne so richtig auf. Die Barockstadt Namur besuchen wir am Vorgmittag, doch die stelle ich euch in einem nächsten Post vor. Nachmittags verbringen wir bei Temperaturen um 30°C unsere Zeit bei einer Führung in der kühlen Tropfsteinhöhle von Han-sur-Lesse, eine der bekanntesten
Schauhöhlen Europas. Sie liegt am Fluss Lesse
in den Ardennen in der Provinz Namur und besonders interessant sind die schlanken Tropfsteinsäulen
in ihrem Mittelteil, deren Vielzahl nur von wenigen Tropfsteinhöhlen übertroffen wird.
Im eiszeitlichen Europa floss die Lesse vorerst noch um das Massiv
von Boine - die Höhle - herum. Irgendwann verschwand der
Fluss in einem Loch und trat erst wieder auf der anderen Bergseite zu Tage. Er
durchfloss fortan jene Höhle, die heute die Attraktion in der Region ist.
Pierre Lambert de
Saumery, ein Romancier, der auch als Hochstapler und Heiratsschwindler bekannt
wurde, stellte im Jahre 1743 fest, dass die Lesse 24 Stunden brauchte, um das
Massiv von Boine zu durchfließen. Die erste Bootsbefahrung des hinteren Höhlenteils
soll 1771 stattgefunden haben. Nachdem man zwischen 1814 und 1817 die großen
Höhlenräume entdeckt hatte, wurde im Jahr 1822 der erste Höhlenplan gezeichnet.
Ab 1857 wurde die Höhle für den Tourismus erschlossen. Ab 1912 kamen bereits
80.000 Besucher pro Jahr. Die Schriftstellerin George
Sand besuchte die Höhle und ließ die Episode eines Romans in der Höhle
spielen.
Mit dem Bähnle geht es Richtung Eingang zur gut eineinhalbstündigen Führung der 2km langen Strecke durch die Höhle. Gut zu Fuß bei mittlerer Kondition muss der Besucher dafür schon sein.
Über Treppen und
enge, erst gegen die Mitte der Höhle breiter werdenden Gänge, gelangt man in
einige domartige
Hallen. Die Salle
du Dôme ist der größte natürliche Hohlraum Belgiens. Er ist 62 m hoch,
86 m breit und 149 m lang. Erst gegen Ende der Höhle wird man des
Auftauchens der Lesse gewahr, die neben dem Weg in kurzen Gefällepassagen dem
riesigen Höhlenportal auf der Ausgangsseite zustrebt.
Mit dem Handy ohne Blitzlicht darf man in der Höhle fotografieren, daher musste ich meine Bilder für diesen Post auch ordentlich aufhellen.
Die Vorhänge spiegeln sich im unterirdischen See, wunderschön.
Zum Ton- und Lichtkonzert nehmen wir in einer Halle Platz und lassen das unterirdische Schauspiel und die Eindrücke auf uns wirken...einfach beeindruckend in dieser Kulisse.
Hier verlassen wir die Grotte über breite Stege, die direkt über dem unterirdischen See verlaufen.
Beide Ziele unseres Aufenthaltes sind unbedingt sehenswert - ich hoffe, ich konnte einen kleinen Eindruck vermitteln. Und vielleicht kommt der ein oder andere von euch in die Ardennen und steuert diese beiden Highlights zur Besichtigung an.
Nun wünsche ich euch eine gute Woche.
Heute herbstelt es hier mächtig...es regnet immer mal zwischendurch, aber so werden die neu gesetzten Stauden und auch die Umpflanzungen einen guten Start hinlegen.
Habt es fein, Marita
Wow, ein Ort voller Geschichte und Natur, war bestimmt mega spannend. LG Romy
AntwortenLöschenOh, Du warst in Namur, auf den Bericht bin ich gespannt.
AntwortenLöschenDort habe ich am Anfang meines Berufslebens eine Menge Zeit in der belgischen Niederlassung unserer Firma verbracht. Lange her...
Das Kloster schaut so schön aus und belgisches Bier ist einfach lecker, auch wenn ich nicht der Biertrinker bin, aber in Belgien darf es schon mal eins sein.
Hab einen schönen Abend, lieben Gruß
Nicole
Oh, da habe ich Dich sehr gerne begleitet! Die Ardennen hat uns schon der Sohn sehr nahegelegt :) Die Abtei ist ja sehr schön, wunderbare Architektur und ich mag die Gebäude aus diesem Stein. Und auch die Gartenanlage drumherum und natürlich die Brauerei sind sehr sehenswert.
AntwortenLöschenDer krönenden Abschluss dann aber diese gigantische Höhle. Riesig! Die Atta Höhle ist ja schon nicht klein :) (da durfte gar nicht fotografiert werden) Wo sich die Tropfsteinhöhle spiegeln, ...sehr beeindruckend und wunderschön auch ohne Blitz eingefangen (Technik am PC kann auch nützen :)
Wir lesen uns sicher bei 12 von12, bis dahin sende ich liebe (herbstliche) Grüße
Nina
...oh, wie fein, liebe Marita, jetzz kenn ich ein bisserl was von Belgien, und das macht Lust auf mehr, Bier muss es gar nicht unbedingt sein, lach.
AntwortenLöschenSo liebe Grüße
Gabi
Das Tal der Ardennen ist mir nur aus den Geschichtsbüchern bekannt, liebe Marita. Dort war doch im Zweiten Weltkrieg mal eine ganz schlimme Schlacht, oder?! Ach.. egal. Sorry. Deine Bilder sind allesamt wunderbar. Ich muss sie mal meiner Familie zeigen. Ein Ausflug dorthin würde uns allen bestimmt gefallen. Dir einen lieben Gruß, Nicole
AntwortenLöschenhach.. wunderschön
AntwortenLöschendie alte Abtei hat etwas "urwüchsiges"
man merkt dass sie schon viele Jahre auf dem Buckel hat ;)
die Höhle ist auch gigantisch
dass muss man sicher mit eigenen Augen sehen
es sind dir aber ein paar sehr schöne Bilder gelungen
LG
Rosi
Liebe Marita,
AntwortenLöschenwas für tolle Erlebnisse und Eindrücke. Ich bin begeistert und sehe schon es gibt viel zu sehen rund um Lüttich. Wir sind uns immer noch nicht einig was wir nun machen werden...aber Deine Tipps und Impressionen werden wir auf jeden Fall berücksichtigen wenn es in diese Richtung gehen sollte ?!
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Meist werden in Klöstern herrliche Sachen hergestellt und vermarktet, deshalb hätte ich mich auch auf ein Bier-Tasting eingelassen, sofern man nicht mehr fahren muss. Ohne Blitz und mit Handy hast du fantastische Bilder in der Höhle gemacht.
AntwortenLöschenDie Art des Plakates erinnert ein wenig an die Machart des Jugendstils und das Bähnle hat sicher auch bereits die entsprechende Anzahl von Jahren hinter sich.
Ich freue mich sehr über die Verlinkung zum Schilderwald und bedanke mich recht herzlich dafür.
Liebe Grüße
Arti