Gartentipps rund um's Gartenjahr

Wer schon länger bei mir liest, dem sind sicher auch die beiden Posts über meine Gartenanfänge bekannt. ;-)
Hier könnt ihr gerne nachlesen wie alles begann und wie der Garten sich mausert. 

 

Und mit diesen Informationen begann ich auch meine HP "Kleiner-Staudengarten", die mein Jüngster entworfen und erstellt hatte und mit neuen Bildern fütterte. Als er sein Studium begann war immer weniger Zeit und so startete ich in 2014 mit meinem Blog...zunächst mal wieder mit seiner Unterstützung. ;-) 

Die Gartentipps, die ich seit 2006 so locker notierte, schlummerten bislang auf der Festplatte und wollten nun ebenfalls auf den Blog, natürlich erst nachdem sie einer Runderneuerung unterzogen wurden. ;-)

Gartentipps

Januar

• Winterschutz bei empfindlichen Stauden überprüfen
• Neuanpflanzungen planen (wobei ich das erst im Sommer mache, weil ich dann sehe wie voll meine Beete sind)

Februar

• Helleborusblätter so tief wie möglich abschneiden (außer bei H. Foetidus und H. argutifolius)
• Ende Februar an trockenen Stellen bei warmer Witterung Stauden und Gräser zurückschneiden - meine Gräser werden um Rosenmontag geschnitten. Ein guter Termin, der nicht vergessen wird.
• Zwiebelblüher mit Hornmehl, Tomaten- oder Erdbeerdünger versorgen.
• Ohrenkneiferglocken und Wildbienenbehausungen auf Stabilität überprüfen

März

• Winterabdeckung von den Beeten entfernen
• Currykraut und Salbei zurückschneiden
• Hornspäne an Helleborus
• Sobald die Marienkäfer krabbeln an einer sonnigen Stelle mit dem Düngen beginnen (Oscorna Animalin, Urgesteinsmehl und alle 2-3 Jahre gröbste Hornspäne)
• Gehölze düngen
• Schneckenkorn streuen, das habe ich die letzten Jahre allerdings nicht mehr gemacht.
• Zur Forsythienblüte Ende März/Anfang April Hochstammrosen auf Handballgröße kräftig zurückschneiden und Frühjahrsschnitt bei Strauchrosen/Bodendeckerrosen vornehmen
• Rosen nach dem Schnitt düngen
• Mohnblütensamen in die Beete streuen

April 

• Astern und hohe Stauden stützen - am besten Pflanzringe auslegen, sobald die hohen Stauden aus dem Boden kommen.
• Verblühtes Narzissengrün, das noch nicht vertrocknet ist, zu dekorativen Zöpfen flechten.
• Lavendel 1/3 zurückschneiden 
• Clematis maßvoll düngen 
• Ende April Rosen mit Kaffeesatz-Bananenschalen-Gemisch düngen (ich lasse die Bananenschalen weg, denn sämtliche Schleimer der Gegend versammeln sich zum leckeren Bufett)
• Jungfer im Grünen aussäen 
• Rosen mit Neemöl (biologisch) zur Stärkung und gegen Schädlinge spritzen - habe ich aber nur ein Jahr gemacht. Meine Rosen werden gar nicht gespritzt.
• Buchsbaum in Kübeln - wer heute noch welchen hat - ab April zweimal monatlich mit Flüssigdünger düngen.
• Iris mit Hornspänen düngen
• Bergenien mit Rindenhumus versorgen

Mai

• Astern und Fetthenne (Sedum) pyramidenförmig schneiden, sobald sie kniehoch aus der Erde sind. Das fördert die Standfestigkeit. Hab ich aber noch nie übers Herz gebracht.
• Abgeblühte Tulpen bis zum Blattansatz abschneiden
• Schachtelhalmsud zur allgemeinen Stärkung der Stauden gießen bzw. spritzen
• Schleifenblume nach der Blüte 1/3 einkürzen
• April und Mai sind ideal für die Aussaat von Sonnenhut im Freiland, man kann die Sämereien auch gut im kleinen Gewächshaus auf der Fensterbank vorziehen. Da ich es nicht so mit dem Vorziehen habe, kommt mir die Freilandaussaat sehr entgegen. Man kann breitwürfig oder schon einzeln in größeren Abständen aussäen, dann spart man sich das spätere Pikieren. Die Saat wird mit Erde bedeckt, da der Sonnenhut zu den Dunkelkeimern gehört.

Juni

• Fingerhutsamen nach der Blüte ins Beet streuen
• Buchsbaum bei bedecktem Himmel schneiden
• Beete besser morgens wässern, da die Schleimer am Abend sonst Samba tanzen ;-)
• Ende Juni/Anfang Juli nach dem ersten Rosenblütenflor wird nachgedüngt. Dieses Jahr habe ich  meine Rosen zu Beginn der Saison erstmals nicht gedüngt, doch erhalten sie Ende Juni nach einer Empfehlung Rinderdungpellets und Bodenaktivator und sie sollen abgehen wie "Schmitz Katze" ;-))
• Hochstammrosen dann auf Fußballgröße zurückschneiden.
• Irisfächer (Laub) pyramidenförmig einkürzen
• Blütentriebe des Geraniums an der Basis abschneiden
• Blütenstiele der Euphorbien (Wolfsmilchgewächse) an der Basis abschneiden (dringend Handschuhe tragen, denn besondere Vorsicht ist beim Pflanzensaft, geboten, da er unangenehme Reizungen der Haut verursachen kann.

Juli

• Rittersporn nach der Blüte zurückschneiden, wässern und düngen. Leider habe ich seit Jahren keinen mehr
• Feinstrahlaster und Glockenblumen abschneiden – treiben dann wieder neu aus
• Malven nach dem Verblühen zurückschneiden – treiben neu aus
• verblühte Ehrenpreiskerzen bis zur nächsten Blattachse (den neuen Austrieb kann man schon sehen) abschneiden, denn dort treiben neue Blütenkerzen für den zweiten Blütenflor
• Türkenmohn (Papaver orient.) bis zur Basis abschneiden
• Abgeblühtes beim Phlox abschneiden und zwar bis zur nächsten Blattachse, denn dort treibt er neu aus, düngen und wässern
• Totalrückschnitt folgender Pflanzen führt zum Neuaustrieb: Frauenmantel, Flockenblume, Geranium (Storchschnabel), Lein - leider schaffe ich es nicht alles komplett herunter zu schneiden, da ich die kahlen Stellen im Beet einfach nicht mag
• Katzenminze und Schleierkraut nach der Blüte abschneiden, um die Pflanzen zur Nachblüte anzuregen
• Tränendes Herz nach der Blüte ganz zurückschneiden
• Abgeblühtes der Scabiosen wird bis zur Verzweigungsstelle herausgeschnitten
• Blütenkerzen des Ziersalbei bis zur nächsten Blattachse herunterschneiden, die neuen Blütenaustriebe sind meistens schon zu erkennen

August

• Abgeblühte Stängel der Prachtscharte dicht über dem Boden abschneiden
• Abgeblühte Phloxblüten komplett entfernen
• Verblühtes bei der Scharfgarbe herausschneiden
• Lavendel ca. 1/3 zurückschneiden
• Katzenminze und Jakobsleiter um die Hälfte einkürzen
• Bei öfter blühenden Strauchrosen werden mehrere Zweige nach der Blüte gekappt. Dadurch wird ein starker Austrieb mit vielen Knospen bewirkt.
• Christrosen evtl. teilen und neu pflanzen
• Samenkapseln von Bartnelken, Rittersporn und Jungfer im Grünen sammeln. 

September

• Bester Monat für Umpflanzaktionen

Oktober

• Blumenzwiebeln in die Nähe von Hosta setzen, da diese mit ihren Blättern die abgeblühten Laubreste verdecken. 
•  Wer nicht das ganze Jahr die Vögel füttert, sollte damit anfangen.

 

November

• Clematis zurückschneiden
• Thomaskali auf die Beete streuen

Dezember

• Rosen anhäufeln falls sie nicht tief genug gesetzt wurden
• Hochstammrosen an der Veredelungsstelle mit Taxussträußchen oder alten Strumpfhosen ;-) gegen den Frost schützen

Altes Gärtnerwissen  
zusammengetragen, doch nicht alles selbst erprobt

Rosen

• lieben Kaffeesatz, den man leicht in die Erde einharkt. Die so gedüngten Rosen haben auch seltener Blattläuse und andere Blattschädlinge.
•  und auch Prachtstauden lieben klein geschnittene Bananenschalen. Sie enthalten viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalk, Kieselsäure, Kali, Magnesium, Schwefel, Phosphor und Natrium und werden zur Blatt- und Blütenbildung gebraucht. (Leider hatten bei mir die Schleimis auch ihre helle Freude dran und so beschränke ich mich nur auf Kaffeesatz.)
• lieben die Nachbarschaft mit Lavendel, Thymian, Rosmarin, Ysop und Salbei, denn sie verwirren den Geruchssinn der Blattläuse. Gleichzeitig vertreiben sie die Ameisen, die sich gerne als Beschützer der Blattläuse betätigen, da sie deren süße Ausscheidungen lieben.
• ideale alternative Rosenpartner sind die ebenfalls Halbschatten und Feuchtigkeit liebende Pfefferminze (aber bitte im Topf, denn sie erobert sich rigoros das ganze Beet und dann hat man verloren) und das Basilikum für den sonnigen Beetrand.
• Buchsbaum tut den Rosen ebenfalls gut - den Läusen dagegen nicht. (Aber wer hat heutzutage noch Buchsbaum in seinem Garten???) :-(( 
• werden erheblich seltener von Mehltau und Sternrußtau befallen, wenn man Knoblauch (ich versuche es mit Zierlauch) in ihre Nachbarschaft setzt. Er vertreibt Blattläuse, Wurzel- und Stängelälchen und ist daher auch ein vorzüglicher Partner für Staudenphlox.
• ein nützlicher und schöner Rosenpartner ist der Borretsch, dessen strahlendes Blau seiner Blüten fast mit jeder Rose gut harmoniert.
• sollten Scharfgarbe unbedingt zur Seite stehen. Das buschige Scharfgarbenkraut ist ein ideales Winterlager für Marienkäfer, die wiederum
  100 bis 150 Blattläuse täglich fressen. Genauso gefräßig sind die Marienkäferlarven. Jede Larve verspeist bis zur Verpuppung zwischen 400 und 600 Blattläuse. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können während des Sommers an die 100.000 Läuse vertilgen. Ein super kleiner Gartenhelfer!!!

• Kerbel hält Ameisen, Schnecken und Blattläuse fern und schützt auch gegen Mehltau.
• Rittersporn und hohe Bartiris sind hervorragende Nachbarn. Alle Iris, die neben Ritterspornen stehen, sind das ganze Jahr über frei von Blattflecken und haben besonders kräftige Rhizome.
  
  
  
  
  Meine Liste ist nicht abschließend, oft kommt noch der ein oder andere Tipp hinzu. Die Gartentipps erheben keinen Anspruch auf garantiertes Gelingen und in manchen Jahren klappt es bei mir mit der Umsetzung halt zeitlich auch nicht .... so wie in diesem Jahr die Rosen auf ihre Düngegabe verzichten mussten. Einen Unterschied kann ich kaum ausmachen. Doch Ende Juni werden sie etwas Futter für die Nachblüte bekommen. ;-)
  
  Sicher habt ihr noch andere oder weitere Erkenntnisse gesammelt...
  
  
  wie eine erfahrene Gärtnerin mal sagte:
  Garten ist Versuch und Irrtum.
  
  
  Ich wünsche euch viel Spaß in eurem grünen Reich ... egal ob Garten, Schrebergarten oder Balkon. Und wer keinen Garten sein Eigen nennt, der geht vielleicht mal auf Gartenguck in die offenen Gärten.
  So ein Besuch verbunden mit leckerem Kaffee und Kuchen - wird oft angeboten -  und netten Gesprächen ist für mich immer wie ein Urlaubstag.....so wie vorgestern als wir uns nach einem gemütliche Familienfrühstück noch auf den Weg zu zwei sehenswerten Gärten machten.
  
  Da gibt es in den nächsten Wochen bestimmt einen Post drüber.
  
  Habt es fein .... den super hitzigsten Tag dieser Woche haben wir ja heute schon geschafft. Habt ihr ihn gut hinter euch gebracht?
  
  
  Bis denne - habt es fein, Marita
  
  Nachtrag 26.06.: bei uns waren es gestern nur!!! :-) 34,3°C und heute wird es hier im nördlichen Teil der Republik nicht mehr ganz so heiß.

Andrea, dieZitronenfalterin sucht diesen Monat unserer Gartenbeiträge unter dem Motto "Ab in den Garten". Da mache ich nochmal gerne mit und muss!!! daher diesen Beitrag durch die Verlinkung als Werbung kennzeichnen.