Freitagsblümchen meets Taubenschwänzchen

Mögt ihr es auch besonders gern, alten gebrauchten Gegenständen wieder neues Leben einzuhauchen? Heute erhalten die drei Glasvasen auf dem Holztablett eine neue Bestimmung. Könnt ihr euch vorstellen, welche Aufgabe sie zunächst hatten???

Ein kleiner Tipp...sie hatten mit duftenden Essenzen zu tun ;-))...ihr habt's...genau... Raumduftgläser mit den kleinen Baumbusstäbchen wie jede frau sie kennt. ;-)

Drei sündhaft teure Wickenstiele puhhh, zum Stückpreis von einem Euro hatte ich mir beim Blumenhändler ausgesucht und Gesellschaft bekommen sie aus dem Garten - die größten Mohnkapseln, Heuchera- und Hirschzungenfarnblätter, etwas Frauenmantel und zwei Veronikablüten.

Das Holztablett diente einst als Geschenkunterlage und lag immer noch im Keller in einer etwas angestaubten Klarsichtfolie. Im Tageslicht machte es zwar nicht den frischesten Eindruck, doch mit glänzenden Muscheln belegt gefiel es mir und bekam somit die Chance für den Friday-Flowerday. :-))

Die zart fliederfarbenen Wickenblüten schafft meine Kamera leider nicht besonders gut, dafür die prallen Mohnstempel - sie sind in diesem Jahr teilweise richtig üppig.

Und nun zum - wie ich finde - faszinierenden Taubenschwänzchen - konntet ihr es auch schon in eurer Gegend beobachten???
Am letzten Samstag auf einem Hoffest im Kaffeezelt kam dem Hausherrn dieses Taubenschwänzchen vor die Linse ... es hatte - so wie wir - an der zauberhaften natürlichen Blumendeko ausgesprochen Gefallen gefunden - hauptsächlich Stachys "Hummelo" galt seine Vorliebe.

Das Taubenschwänzchen oder "der Kolibri, der ein Schmetterling ist" - wird zunehmend in Deutschland heimisch, obwohl es eigentlich ein im Mittelmeerraum beheimateter Wanderfalter ist.
Bis vor ein paar Jahren war normalerweise in Süddeutschland Endstation. In den extrem heißen Sommern 2003 und 2006 stieß das Taubenschwänzchen jedoch ungewöhnlich weit in den Norden Deutschlands vor.   

In NRW ist es immer häufiger zu sehen. :-))

Obwohl es zu den Nachtfaltern gehört, fliegt das Taubenschwänzchen auch tagsüber vor allem Blüten mit langem Kelch an, wo es den Vorteil seines gut drei Zentimeter langen Saugrüssels gegenüber kurzrüssligen Insekten am besten ausspielen kann.

In einigen Jahren hatte auch mein Phlox Besuch des Taubenschwänzchens und das hier im nördlichen NRW macht mich total happy. ;-))) Da es Stachys "Hummelo" regelrecht umschwärmte, kann ich dieses Jahr hoffentlich wieder mit Gartenbesuch rechnen, denn diese Pflanze gehört ja zu meinen Liebsten ;-)) und ich habe vor kurzem nochmal vier Exemplare gesetzt.

 
Der markante Schwirrflug ermöglicht es ihm, innerhalb von fünf Minuten bis zu hundert Blüten zu besuchen.

Die im Mai und Juli zugewanderten Tiere legen ihre Eier bevorzugt an Labkraut und Sternmiere ab. Die grünen Raupen verfärben sich kurz vor der Verpuppung. Die Falter, die im September und Oktober fliegen, sind die Abkömmlinge der zugewanderten Generation. 

Meistens überleben sie die Winterkälte nicht, es sei denn, es handelt sich um ein besonders mildes Jahr oder die Puppen befinden sich zufällig an einem geschützten Ort. Die Taubenschwänzchen, die man im folgenden Sommer umherschwirren sieht, sind also wieder Migranten aus Südeuropa.

In Mitteleuropa gibt es drei Zeitabschnitte, in denen die Falter häufiger als sonst beobachtet werden:
Ende Juni, Mitte Juli und im August/September

Na, vielleicht habt ihr Glück und euch begegnet die nächste Zeit dieser bemerkenswerte "Kolibri, der ein Schmetterling ist". ;-)

Bei Holunderbluetchen verlinke ich diesen Post und wünsche euch allen 
ein charmantes Sommersonnenwochenende - 
bis dahin eine gute Zeit.

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