Wie geplant klappte es heute mit einem Altstadt-Spaziergang, denn Petrus hatte ein Einsehen und ließ seine Schleusen verschlossen, schickte hingegen ordentliche Windböen bei kühlen 7°C. Aber gut, warm eingepackt in dickem Wintermantel sowie mit Mütze, Schal und Lammfell-Handschuhen war ich gut gerüstet.
Wir waren - wie letzten Sonntag mal locker angedacht - in Warendorf, meiner Kreisstadt und fast 29 Jahre (1 Monat fehlte daran) mein Arbeitsort. Der Hausherr hatte eine feine Führung ausgearbeitet und ich kam an einige Stellen, die ich bislang noch nicht kannte. Los geht's ...doch gibt es hier nicht alles zu sehen, denn das würde den Rahmen sprengen und sicher zum Ende hin langweilen.
Wir starten am Wilhelmsplatz und ich stehe an den "Warendorfer Bögen", ein Kunstwerk aus Corten Stahl, welches eine Hommage an die Marienbögen darstellt, die jedes Jahr zum Fest Maria Himmelfahrt von den Bogengemeinschaften als Ausdruck des gesellschaftlichen Lebens im Stadtgebiet aufgebaut werden. Hier hatte ich darüber berichtet. 1994 schon verlieh die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN der Stadt die unten abgebildete Auszeichnung. Letzten Sonntag hattet ihr ja etwas mehr darüber erfahren.
Direkt neben dem Wilhemsplatz liegt eine Baustelle ....am Münstertor...
...wo man neben Fundamentresten auch eine alte Gusseisen-Leitung fand. Ein toller archäologischer Fund.
Das Münstertor ist ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm
III. Der Bau wird durch historische Torschreiberhäuser und barocke
Torpfeiler der Zisterzienserabtei Marienfeld geziert.
Weiter laufen wir zur Marienkirche und bestaunen den mittelalterlichen Glockenturm, der neben der "neuen Kirche" steht. Die alte Kirche zum dazugehörigen Turm wurde um 1200 erbaut.
Vorbei an Stadtmauer, der pegelhohen Ems und den Beeten der EssbarenStadt
passieren wir diese bizarre (Kopf?)Weide, in deren auseinander gebrochenem Stamm mit Durchblick hat man einen Brutkasten gehängt.
Der Blick hin zur Emsbrücke zeigt auch hier den hohen Wasserstand und ein paar Schritte weiter
gelangen wir bei wolkenverhangenem Himmel über die Straße der Olympiasieger
Zum 100sten Geburtstag des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei
(DOKR) hat nun auch die Stadt des Pferdes einen „Walk of Fame“. Ab der Emsstraße Richtung Emsbrücke sind alle reitenden Olympiasieger und Goldmedaillengewinner verewigt. Auf den grauen Granitplatten finden sich
eingraviert Informationen zum Olympiajahr und –ort sowie die Namen der
Reiter und Pferde. Die Disziplinen (Springen, Dressur, Vielseitigkeit
oder Para-Equestrian) werden in Piktogrammen auf den im Boden
eingelassenen Granitplatten verdeutlicht.
Auf der ersten Tafel steht der Name des
Ehrenbürgers Hans Günter Winkler, der 1956 mit seiner Stute Halla zur
Legende wurde. Er liegt vor dem Haus Emsstraße 10 (Gaststätte Darup)
direkt in der historischen Altstadt.
auf den Marktplatz
...mit seinem historischen Rathaus.
Das gotische Rathaus von 1404 wurde erst 1970 mit einem neugotischem
Risalit versehen. Das kurz nach dem Stadtbrand von 1404 errichtete
Gebäude wird heute nach zahlreichen Umbauten für die Sitzungen des
Stadtrates im Ratssaal, als Büroraum für die Warendorf Marketing GmbH
und als Trauzimmer genutzt. Das Historische Rathaus kann während der
Ausstellungszeiten besichtigt werden.
Historische Gebäude am Marktplatz.
Viele Besucher kommen wegen der Pferde nach Warendorf und sind erstaunt
über den historisch gewachsenen, gut erhaltenen Stadtkern. In diesem
Sammelsurium von Gebäuden und Plätzen aus verschiedenen Jahrhunderten,
den mehr als 600 denkmalgeschützten Objekten, sind wahre Kleinodien zu
finden. Wer sich auf einen Stadtspaziergang begibt, entdeckt so einige
Überraschungen. Drachen- und Katzenköppe werden den Weg weisen.
Die Glocke des gleichnamigen
Warendorfer Tageblatts
Einer der oben beschriebenen Katzenköppe...Edit: Natürlich hat die liebe Elke recht...das ist ein Drachenkopp. ;-)
Ein Blick auf's historische Brauhaus Warintharpa, welches ca. 1838 errichtet wurde. Es handelt sich um ein unter Denkmalschutz stehendes zweigeschossiges Fachwerkhaus. Warintharpa ist der ursprüngliche Name Warendorfs.
Weiter laufen wir zum Schweinemarkt und dort befindet sich
mein Lokalradio WAF.
Heute nehmen wir noch die Allerheiligen-Vikarie und den
Bentheimer Turm mit, bevor wir unseren Rundgang unterbrechen.
Der Bentheimer Turm stellt ein letztes Relikt des um 1300 angelegten
Festungsrings rund um Warendorf dar. Er ist der einzige von
ursprünglich 5 Türmen, der noch heute erhalten ist. Der große
runde Wehrturm diente der Bürgerwehr zur Selbstverteidigung. Wie die
gesamte Wehranlage musste er von den Bürgern der Stadt unterhalten und
auch permantent ausgebessert werden. Zu seinen Füssen liegt der alte
jüdische Friedhof mit seinen markanten Grabsteinen. Nur
Außenbesichtigung möglich. Seinen Namen verdankt der Turm wohl
den ursprünglichen Bewohnern dieses Bereiches, die
Grafen von Bentheim-Tecklenburg. Diese waren für die
Verteidigung des Turmes zuständig.
Demnächst geht es hier weiter mit dem Stadtrundgang und wir kommen zu einem Haus (da war ich öfter ;-)) aus dem der Großvater einer allseits bekannten US-Schauspielerin gebürtig kam sie ist vor einigen Jahren im hohen Alter verstorben...okay, die Älteren unter euch werden sie alle kennen. ;-)
Und ich kann euch versprechen, es wird zudem lecker. Vorher werden wir uns aber noch in ein Naturschutzgebiet begeben.
Und da ich mir heute den Wind und die Kälte um die Nase wehen ließ, setze ich ein weiteres Kreuzchen beim Jahresbingo und zwar "Draußen". ;-))
Nun wünsche ich euch einen gemütlichen Abend und eine gute neue Woche.
Lasst euch nicht wegpusten.
Bis dahin, Marita
Sehr interessant! Warendorf verbinde ich nur mit Pferden und dem wirkmächtigen Vertriebsmanager der Kindermodenfirma, für die ich mal gearbeitet habe. Dort war ich nie, bin aber beeindruckt von der historischen Substanz der Stadt. Als Kölner Immi ist man ja immer überzeugt von der eigenen zweitausendjährigen Geschichte und blind für andere traditionsreiche Stätten im Land.
AntwortenLöschenDanke fürs Mitnehmen und gute Nacht!
Astrid
ehrlich, an warendorf wäre ich wahrscheinlich vorbeigefahren, hätte ich nicht inzwischen deine berichte über die pferdestadt und die heutige stadtführung gelesen. auch wusste ich nicht, dass sie an der ems liegt. natürlich kenne ich die namen hans günter winkler, alwin schockemühle und co - mein vater schaute immer leidenschaftlich gern pferdesport! der hollywoodschauspielerin musste ich allerdings per goo. suchen, aber ich verrate ihn hier noch nicht ;) und bin gespannt auf deinen nächsten bericht.
AntwortenLöschendie katzenköppe sind übrigens toll und die vielen alten gebäude wunderschön. sollte ich also jemals in der nähe dieser stadt sein, werde ich sie definitiv besichtigen!!
liebe grüße
mano
ps: ich vergaß: die alte weide ist wirklich ein naturdenkmal - toll!
LöschenSo ein schöner Rundgang! Den Bentheimer Turm kenne ich schon. Aber das meiste von Warendorf (vor Jahrzehnten oft ein bis zweimal pro Monat durchgefahren) kannte ich nicht.
AntwortenLöschenDie Weide ist wunderschön und wohl nur Weiden können wohl weiter so hoch wachsen mit einem riesigen Loch in der Mitte (ich nehme Mal die ganzen Methusalems von Eichen und Linden da raus)
Danke Dir und vielleicht schaffen wir es ja noch Mal dort hin (Verwandte besuchen)
Gute Woche und ganz liebe Grüße
Nina
Schön liebe Marita, das hat mir gefallen. War ich doch noch nie so weit oben :-))). Mir gefallen solche Impressionen und auch die Informationen dazu man kann wirklich virtuell mitspazieren ohne Mantel und Hut :-))), immer gerne sind wir mit dabei und kennen nun den Bentheimer Turm!
AntwortenLöschenLiebe Grüße in die neue Woche
Kerstin und Helga
Lach, wie schön, dass du bei dem Wetter draußen warst und wir jetzt die Bilder im Warmen anschauen können :)))
AntwortenLöschenWarendorf scheint mehr zu bieten, als ich erwartet habe und in der Altstadt sind wirklich viele hübsche Hingucker. Das Nasenschild mit der Glocke und der Stein mit dem Spruch über das gekaufte Schwein gefallen mir besonders gut. Nächsten Mittwoch freue ich mich dann auf ein Wiedersehen mit deinen tollen Entdeckungen, sage aber heute schon mal ganz herzlichen Dank für all die Schilder-Mitbringsel.
Nun wünsche ich dir eine wunderbare, neue Woche
Arti
Liebe marita,
Löschenich freue mich sehr, dass du an die Verlinkung gedacht hast und genieße noch einmal den Anblick aller Bilder deines Altstadt-Spazierganges.
Liebe Grüße
Arti
Warendorf hat ja eine wirklich schöne Altstadt, liebe Marita! Das habe ich nicht vermutet. Als unsere Jüngste noch in Münster gewohnt hat, sind wir manchmal über Warendorf gefahren. Da hätte sich ein Abstecher gelohnt.
AntwortenLöschenDie gespaltene Weide ... Es ist kaum etwas vom Stamm übrig und sie wächst munter weiter. Ich staune immer wieder, welchen Lebenswillen Weiden haben. Wir haben Weidenstämme als Begrenzung unserer halbschattigen Beete. Sie treiben noch zwei Jahre lang aus!
Liebe Grüße und dir eine gute neue Woche
Susanna
Liebe Marita,
AntwortenLöscheneine wunderschöne Altstadt und tolle, interessante Fotos von den Schildern und den Fachwerkhäuser!Schöne neue Woche dir!
Liebe Grüsse Elke
So ein schönes Draußen. In Warendorf war ich noch nie, die Häuserzeilen sehen sehr einladend aus. Wie schön, dass du uns in dein Draußen mitgenommen hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anita
Warendorf kenne ich nur vom Namen liebe Marita,
AntwortenLöschendas schaut schön dort aus.
Ein prima Spaziergang, auch bei grauem Wetter, es hat sich gelohnt.
Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
Nicole
Liebe Marita,
AntwortenLöschenwas für ein kurzweiliger Spaziergang.
Auch wenn ja das Wetter durchaus zu wünschen übrig ließ, gefallen mir deine Bilder aus der Altstadt sehr. Wie viel Spaß muss es wohl erst machen, bei sonnigem Frühlingswetter durch die Straßen zu bummeln?! Hach - und irgendwo im Café draußen sitzen erst... Auch wenn es nicht wirklich winterlich ist, zur Zeit, vermisse ich klare Luft und Sonnenschein gerade sehr.
Danke für den schönen Ausflug, der mich träumen ließ.
Herzliche
Claudiagrüße
Liebe Marita,
AntwortenLöschenso eine wunderschöne Stadt! Die Häuser gefallen mir ganz besonders, aber ich finde, auch der alte Glockenturm und der Bentheimer Turm sind beeindruckend. Schade, dass der Bentheimer Turm als einziger noch erhalten ist.
Dein Stadtrundgang war wieder richtig klasse und ich bin sehr gerne mitgekommen. Den kalten Wind, Mütze und Handschuhe hatten wir wohl gemeinsam an diesem Tag... :-)!
Ganz liebe Grüße
Ingrid
Man könnte auch sagen, wie gut, dass der Bentheimer Turm noch als einziger erhalten ist ;-).
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ingrid
Was für ein toller Spaziergang, bei dem es eine Menge zu entdecken gab. Der Baum ist wirklich der Knaller. Besonders gefallen mir aber auch die tollen Häuser, die wirklich sehr schön renoviert sind. Bin immer wieder begeistert, welch tollen Städte es in unserem Land doch gibt.
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Wie schön daß du uns mitgenommen hast zum Spaziergang in Warendorf, liebe Marita ! So viel interessantes gibt es zu lesen und deine Bilder sprechen für sich. Wie behutsam renoviert wurde , das freut mich immer sehr wenn Stadtväter sich für alte Bausubstanz einsetzen. Leider war ich noch nicht in Warendorf, schade, soviel
AntwortenLöschenschönes gibt es zu entdecken. Liebe Mittwoch Grüße zu dir von Anna
Ach, das ist ja eine entzückende und interessante Altstadt, liebe Marita!
AntwortenLöschenHübsche Gebäude, ein starker Bezug zu Pferden und viel Historie, das alles wirkt sehr sympathisch und diese Seilartisten-Installation finde ich auch sehr originell.
Liebe Rostrosengrüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2023/01/costa-rica-3-kapitel-was-sollte-man.html
Vielen Dank für´s mit nehmen. Deine Runde
AntwortenLöschenhat mir richtig gut gefallen. Ich mag diesen
Teil von NRW eh total gerne. Warendorf ist auf jeden
Fall einen Besuch wert :))
LG heidi
Liebe Marita,
AntwortenLöschensehr interessant ist dein Stadtspaziergang. Schön, dass du uns mitgenommen hast. Warendorf ist nettes Städtchen und hat auch einiges Sehenswertes zu bieten, wie dein Rundgang zeigt.
LG Agnes
Hallo liebe Marita,
AntwortenLöschenda hattest Du ja eine wirklich schöne Arbeitsumgebung. Warendorf kenne ich vom Namen nach aus unserer aktiven Pferdezeit, leider haben wir es noch nicht geschafft einmal dorthin zu fahren.
Ja mein Vater hat den unvergessenen Ritt von Hans Günter Winkler auf seiner Halla gesehen und immer und immer wieder davon geschwärmt.
Liebe Grüße
Kirsi
Ein schöner ausgiebiger Spaziergang, sehr genossen im warmen Zimmer.Der knorrige Baum hat es mir angetan. Lieben Gruss am Mittwoch, Klärchen
AntwortenLöschenHallo Marita,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für die tollen Fotos. Warendorf kenne ich nicht, aber es könnte mir gefallen. Da bin ich mir sicher. Die Häuser der Altstadt sehen wirklich interessant und - ja, einfach schön aus. Bei dem von dir als Bild mit Katzenkopp bezeichneten Foto melde ich aber Zweifel an. Das ist sicher ein Drachenkopf. Den Begriff "Katzenkopf" kenne ich vom Kopfsteinpflaster.
Liebe Grüße – Elke
Liebe Marita,
AntwortenLöschendas ist ein ganz wunderbarer Stadtrundgang. Ganz herzlichen Dank dafür. Warendorf kenne ich nicht, trotzdem ist der Name natürlich ein Begriff. Viele Erinnerungen kommen wieder hervor an die unzähligen Fernsehübertragungen, die ich schon als Kind gerne gesehen habe, da ich Pferde sehr liebte. Ich kann mich auch noch gut an Hans Günther Winkler und seine Halla erinnern. Gesehen haben wir das aber nicht. Zu der Zeit hatten wir noch keinen Fernseher.
Viele schöne Aufnahmen hast du mitgebracht und ich freue mich auf den zweiten Teil.
Liebe Grüße
Jutta
wow
AntwortenLöschendas ist ein beeindruckender Rundgang
so viele schöne alte Häuser da macht ein Bummel Spaß
auch die "Seiltänzer " und die alte Weide sind Hingucker
liebe Grüße
Rosi