Freitag, 6. Oktober 2017

Unterwegs mit der Kräuterfrau

Habt ihr schon mal an einer Kräuterwanderung mit anschließender Verkostung teilgenommen?
Für mich ging es Anfang September mit der Kräuterfrau zur Wanderung auf den Mackenberg. Zum Thema Früchte des Waldes erlebten wir Teilnehmer einen interessanten, kurzweiligen Nachmittag, an dem wir erfuhren, wie reichhaltig die Natur uns mit ihren Früchten beschenkt und welche Köstlichkeiten aber auch Heilmittel wir daraus herstellen können.

Zunächst wurden wir mit einem alkoholfreien Appleritif mit einem Hauch nach Rose empfangen...hmmm sehr lecker!!! ;-))
So gestärkt ging es vom Hof Mackenberg dann los. Ein besorgter Blick an den Himmel, doch der Wettergott war uns gewogen und ließ aus den dunklen Wolken kein Tröpfchen entweichen.

Das Naturschutzgebiet bzw. der Mackenberg ist mit 174,4 m NHN die höchste Erhebung der Beckumer Berge. Dort wachsen neben wilden Orchideen eben auch alle Früchte des Waldes, die wir kennen. 
Vorgestellt wurde uns die Kratzbeere - eine kleine Verwandte der Brombeere - natürlich die Brombeeren, der Hartriegel - dessen Früchte sich nicht besonders gut zur Herstellung einer Marmelade eignen - das Springkraut, aus dessen Blüten hingegen man eine leckere Marmelade herstellen kann.

Unterwegs - Efeu umspielt den Zaunpfahl
 
Der Holunder oder Hollerbusch wurde früher oft ans Haus gepflanzt, zog er doch als erstes den Blitzschlag an, da er viel Wasser speichert und auch benötigt und daher so die Häuser vor einem Einschlag schützte.
Wenn die Holunderbeeren reif sind, hängen sie tiefschwarz glänzend in dichten Trauben an den Ästen. Vor dem Verzehr müssen die Wildfrüchte allerdings erhitzt werden. Insbesondere unreife Beeren, die Samen und grünen Pflanzenteile des Holunders enthalten das giftige Glycosid „Sambunigrin“. Diese Substanz kann Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall auslösen. Beim Kochen wird der Schadstoff zerstört.

Für die vitamin-C-haltigen Beeren empfiehlt sich das Entsaften durch Erhitzen um daraus eine leckere Marmelade zu kochen oder den Saft mit Wasser aufgefüllt in den Wintermonaten zu trinken. Das haben wir einige Jahre gemacht und ich bilde mir ein, dass uns das immer gut gestärkt gegen Erkältungsviren durch die kalte Jahreszeit gebracht hat.
 
Aus den Brombeerblüten...
reifen diese leckeren Früchtchen. 
Was war das ein Genuss, sie direkt von der Ranke in den Mund zu schieben.

Schlehen werden erst nach zwei, drei Frosttagen süß und das wissen die Vögel auch und sind oftmals schneller mit dem Plündern der Sträucher. Man kann die Beeren kurz vor dem Frost ernten und in den Tiefkühler geben, um den Frost nachzuempfinden und nicht völlig leer auszugehen.
Aber an jedem Strauch - nicht nur an der Schlehe - sollte mindestens ein gutes Drittel für die Vogelwelt verbleiben.

Feinste Liköre waren auch nach unserer Rückkehr zu verkosten... als Autofahrer entging mir leider dieses Vergnügen.

Die Brennnessel, wer kennt sich nicht...ihre Samenstände in der Pfanne in Butter geschwenkt sollte man unbedingt mal ausprobieren.

Die leuchtenden Hagebutten

und daraus ein leckeres Mus und dazu das bewährte Rezept der Kräuterfrau zum Nachkochen für jedermann. Übrigens war allen selbstgemachten Aufstrichen das Rezept beigelegt.

In der heutigen Zeit bedeuten viele Früchte im Herbst nicht zwangsläufig einen kalten Winter. Durch den Klimawandel laufen die Bäume alljährlich zu Höchstform auf und poduzieren Früchte ... eben auch für unsere milden Winter. ;-)

Die Haselnüsse sind noch nicht reif.

Die wilde Clematis...
die Ranken eignen sich hervorragend für natürliche Dekorationen.

Auf der gemütlichen Tenne wartete ein köstliches Früchtebuffet auf uns - der Tisch mit Naturmaterialien wie Efeublütenständen oder den Clematisranken dekoriert bot uns Teller und selbstgemachtes Dinkelbrot und los ging es die verschiedenen Sorten an Marmeladen und Gelees zu probieren... dazu ein leckerer Dinkelkaffee, köstlich.


 Hier seht ihr nur eine kleine Fotoauswahl der Leckereien...es gab Lindenblüten- und Brombeergelee, Hagebuttenmus und Holundergelee, Schlehen- und Ebereschenmus, Weißdorn- und Quittengelee und... Fichtensprossensirup etwas ausgesprochen Feines...mit dem Hagebuttenmus mein Favorit.


Babymungos und gekeimte Sonnenblumenkerne...total lecker als Snack...

und auch die Champions aus dem Dörrapparat. 
Die waren mir bisher geschmacklich noch nie begegnet, aber ganz klasse.

Interessant auch diese kleinen Curcumar Knollen, sehen sie doch wie Erdnussflips aus. ;-)

Mit netten Gesprächen, einem Austausch über Sonnenblumensprossen und noch einem Gläschen Appleritif ging dieser schöne Nachmittag zu Ende.

Vielen Dank an Gaby Mackenberg, unserer Kräuterfrau, und Beate Schneberger für die großartige Vorbereitung und zahlreichen Informationen des rundum gelungenen Nachmittags.

Ich hoffe, euch hat dieser Post einen kleinen Einblick geben können.
 Evtl. habt ihr ja in eurer Nähe auch die Möglichkeit an einer Kräuterführung teilzunehmen.

Bis dahin - eine gute Zeit.


16 Kommentare:

  1. Hallo Marita,
    sehr interessant und auch die Verkostung. Finde ich gut.

    Ja, ich habe schon mehrere Wildkräuterspaziergänge hinter mir. Mein Partner macht Wildkräuterführungen. Hier aber anschließend nicht in diesem Umfang sondern eher mit einem kleinen Salat usw.

    https://rundumludwigsburg.blogspot.de/2016/05/wilkrauterspaziergang.html

    Interessant und es macht dir und mir auch immer wieder Spaß.

    Ein schönes Wochenende und einen lieben Gruß Eva

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  2. Das ist eine tolle Sache! Ich habe bisher noch an keiner Kräuterwanderung teilgenommen - sollte ich aber unbedingt einmal machen!
    Toll, welche Pflanzen man verarbeiten kann.
    Viele Grüße von
    Margit

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  3. Ich würde auch einmal gerne mit einer Kräuterfrau durch die Natur gehen. Es gibt viele interessante Wildkräuter, die mir noch unbekannt sind.
    Vielen Dank für Deinen informativen Bericht.
    Liebe Grüße von Ingrid

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  4. Hallo Marita
    Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie für sowas interessiert, allerdings wird in unserer Ecke auch nichts dergleichen angeboten. Die frühere Generation kannte sich da noch besser aus, jedenfalls hat meine Mutter früher öfter Brennesselgemüse gekocht. Auch hat sie alle möglichen Liköre angesetzt, nur getrunken hat sie ihn nie :-)
    LG Lis

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  5. ...deine Bilder und Erzählungen, liebe Marita,
    machen Lust auf eine solche Unternehmung...schön, was es so alles in der Natur gibt und das sollte auch nicht in Vergessenheit geraten,

    liebe Grüße Birgitt

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  6. Hallo Marita,
    wie spannend! Brennnesselsamen habe ich mal bei einem Waldspaziergang probiert. Sehr lecker - wie köstlich müssen sie erst aus der Pfanne schmecken? Muss ich mal ausprobieren.
    VG
    Elke

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  7. Marita, das ist wunderbar. Da wäre ich auch dabei gewesen. Einiges habe ich noch nicht gewußt, man lernt ja nie aus.

    Sigrun

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  8. Ich liebe sowas auch....das sieht nach einem rundum gelungenen nachmittag aus. Ich war letztes Jahr im Frühjahr auf Zoo einer Kräuterwanderung. Im Anschluss wurden die Kräuter verarbeitet von uns...und dann in Form von Kräuterbutter und einer leckeren Kräutersuppe verspeist.
    Wir hatten hier so eine Pilzschwemme, da wäre ein solcher Dörrapparat sehr praktisch gewesen. Wir konnten sie gar nicht alle aufessen.
    LG Sigrun

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  9. Gut finde ich, liebe Marita, wenn man die Rezepte dazu bekommt. Am meisten hat mich überrascht, dass die Brennnesselsamenstände - in Butter geschwenkt - lecker schmecken. Die hätte ich unbedingt probieren wollen. Nur die Samenstände oder auch die Blätter? Brennnessel sind ja sowieso sehr gesund. An so einer Veranstaltung würde ich auch gerne mal teilnehmen.
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Liebe Edith,
      es wurde nur von den Samenständen gesprochen...leider gab es nur den Tipp und keine Kostprobe. ;-)
      LG

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  10. Liebe Marita, da habe ich ja wieder Dinge erfahren, die mir noch unbekannt waren. Z.B. die Brennesselsamenstände in der Pfanne mit Butter ... für mich ein Muss, da ich reichlich Brennesseln im Garten habe für die Schmetterlinge. Leider sähen sie sich dann immer aus, das kann ich jetzt rein kulinarisch vermeiden. Danke für den Tipp. Brombeeren habe ich dieses Jahr viele Genascht beim Gassi Gang, die waren in diesem Jahr wirklich spitze. Vielen Dank fürs Mitnehmen - ich muss mich mal bei uns umschauen, ob es hier auch so etwas gibt! LG und einen schönen Sonntag: Marion!

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  11. Liebe Marita,
    oh, da wäre ich auch gerne dabei gewesen. Dein Bericht und die Bilder machen sehr neugierig.
    Einen schönen Sonntag und
    viele liebe Grüße
    Ursula

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  12. So schöne Fotos. Das scheint ein sehr interessanter Nachmittag gewesen zu sein. Ist schon toll, wenn man dann auch noch verkosten darf.

    Schönen Sonntag
    Margrit

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  13. Liebe Marita,
    eine interessante Führung hast Du da mitgemacht. Ich bin auch ein Fan von Wildfrüchten. Mit Holunderblüten, Schlehen, Hagebutten und Quitten habe ich auch schon einiges ausprobiert. Aber Lindenblütengelee und Fichtensprossensirup ist mir neu. Ob man statt Fichten- auch Tannensprossen nehmen kann?

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    Antworten
    1. Liebe Sigrid,
      da kann ich dir leider nicht weiterhelfen...ich denke, die Fichtensprossen sind viel weicher und daher besser geeignet. Aber genaues findest du sicher im Netz.
      LG Marita

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  14. Liebe Marita,
    an der Führung hätte ich auch gerne teilgenommen. Die Natur bietet doch vieles an, besonders für den der sich auskennt.
    Liebe Grüße
    Agnes

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